Nach zwei Amtszeiten als Provinzial der Demokratischen Republik Kongo hat Pater Joseph Mumbere die Verantwortung zum Jahresende abgegeben. Rückblickend sagt er: „Ich bin Gott dankbar, dass alles gut gelaufen ist, auch gesundheitlich.“ Nun freut er sich auf die Zeit der Pause und Erholung vor einem neuen Auftrag.

Die Arbeit im Kongo gliedert sich „nach außen“ in drei Bereiche: Vorrangig sind umfassende Tätigkeiten in den Pfarreien. Die Comboni-Missionare engagieren sich neben der Seelsorge auch im sozialen Leben und betreiben darüber hinaus Schulen und Krankenhäuser.

Die Missionarische Bewusstseinsbildung will den Diözesen mit ihren vielen Priestern die missionarische Seite des Glaubens aufzeigen. Ein Mittel dazu ist die Missionszeitschrift „Afriquespoir“ (www.afriquespoir.org). Die Zusammenarbeit mit der Ortskirche bezeichnet Pater Joseph als sehr offen.

Für die Ausbildung von Führungspersonal gibt es vier Zentren in Kinshasa, Kisangani, Isiro und Dondi-Watsa. Dort werden Studenten, Katechisten und Ehrenamtliche im Sinne Combonis geschult.

Eine herausfordernde Aufgabe „nach innen“ ist die Ausbildung zahlreicher künftiger Missionare, womit mehr als zehn Mitbrüder befasst sind. Viele von den Kandidaten möchten in die Mission ins Ausland gehen. Derzeit sind kongolesische Comboni-Missionare in Lateinamerika, Italien, Spanien und Portugal im Einsatz.

Wenn Pater Joseph auf seine Amtszeit zurückblickt, nennt er zwei besondere Schwerpunkte.
Da ist zum einen die Realität der Ungerechtigkeit und des politischen Unfriedens. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Comboni-Präsenz im Kongo fanden verschiedene Konferenzen über Mission statt. Als Resultat wurde der Beschluss gefasst, mehr für Gerechtigkeit und Frieden zu unternehmen. Das geschieht beispielsweise im Pastoralen Zentrum „Laudato Sí“ in Kinshasa. Dort wird in Zusammenarbeit mit Laien, die schon lange engagiert sind, Material zur Missionarischen Bewusstseinsbildung für Schulen und Pfarreien erstellt.

Der zweite Punkt ist die Ausbildung von Comboni-Missionaren. In seiner Amtszeit als Provinzial gab es viele Berufungen und fast jedes Jahr zwei bis drei Priesterweihen. Dafür mussten erst Mitbrüder als Erzieher ausgebildet werden. Ausbildung und Unterbringung bedeuten natürlich auch einen finanziellen Aufwand. Pater Joseph ist dankbar, dass er dazu auch auf internationale Unterstützung zählen konnte.

Insgesamt fast vierzehn Jahre hat Pater Joseph in seiner Heimatprovinz gearbeitet, davon sieben Jahre als Leiter des Postulats und sechs Jahre als Provinzial. Nun warten neue Erfahrungen und Herausforderungen. Sein nächster Einsatz wird ihn voraussichtlich nach Europa führen. Er betont, dass er als Student in Innsbruck viel von den Menschen und der Kultur kennengelernt hat. Doch bevor er seine neue Stelle antritt, möchte er den Jakobsweg von der französischen Grenze bis Santiago gehen – und am 21. Mai sein Silbernes Profess-Jubiläum feiern.

Andrea Fuchs