Johannes der Täufer, eine weitere markante Gestalt dieser adventlichen Zeit. Er war ein seltsamer Mensch, aber Jesus setzt sein Vertrauen auf ihn. Jesus sagt von ihm, dass es auf der Erde keinen Größeren gegeben hat als ihn.
Der Täufer kleidet sich wie ein Hippie, pflegt einen einfachen Lebensstil, ist radikal in seinen Predigten, trotzdem laufen ihm die Menschen scharenweise zu. Er ist populär, sucht aber nicht den eigenen Ruhm. Im Gegenteil, wie Maria lebt auch er eine Spiritualität des Absteigens, nicht des Aufstiegs. Seine Devise lautet: „Jener muss wachsen, ich aber abnehmen.“ Damit weist er von sich weg, auf Jesus hin, der größer ist als er und der nach ihm kommen wird.
So wird Johannes zum adventlichen Türöffner für das Kommen des Herrn. Trotzdem ist er unsicher und fragt sich: „ist Jesus wirklich der Messias, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ Diese Frage treibt auch heute viele Menschen um. Ist Christus in unserer Zeit nicht mehr im Gehen und im Verschwinden, als im Kommen? Verliert der Glaube an Gott in unseren Breiten nicht immer mehr an Boden?
Pater Karl Peinhopf