Vom 1. bis 8. August 2023 fand in Portugal der Weltjugendtag mit Papst Franziskus statt. Aus der Deutschsprachigen Provinz nahm Pater Deogratias Nguonzi teil und will Mut machen:

Treffen der Comboni-Jugend
Vom 26. bis 30. Juli 2023 kam die Comboni-Jugend zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag (1. bis 6. August) in Lissabon stattfinden sollte, in Maia bei Porto zusammen. Dort trafen sich im Haus der Comboni-Missionare über 150 Jugendliche aus Macao, den USA, Panama, Spanien, Italien und dem Gastgeberland Portugal. Es war für mich eine berührende Begegnung mit den Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und Kulturen, die nicht nur begeistert über ihren Glauben sprachen, sondern sich bei verschiedenen Aktivitäten und Diskussionen Gedanken über Themen wie Integrale Ökologie und Bewahrung der Schöpfung machten.
Unser Treffen begann mit der Eröffnungsmesse am Abend des 26. Juli. In sieben Gruppen nahmen die jungen Menschen vormittags am Welt-Café teil, wo wir als Patres eher zuhörten und moderierten. Viele Ideen wurden gesammelt und über eine App direkt an die Organisatoren des Weltjugendtags geschickt. Auch außerhalb des Hauses wurden in der Diözese Porto einige Aktivitäten durchgeführt. Die Stadt Porto war bunt geschmückt mit Flaggen der jungen Menschen aus den verschiedenen Ländern. Es war keine Zeit auf Hautfarben oder Sprachen zu achten, sondern auf den Reichtum unserer Beziehungen als Menschen. Wir trafen vertraute Menschen, die uns daran erinnerten, dass die Welt klein ist.

Bei einer großen Messe am 29. Juli für alle Jugendlichen in der Diözese Porto, an der 44 Bischöfe, 400 Diakone und 1000 Priester teilnahmen, begrüßte der Bischof der Diözese Porto, D. Manuel Linda, alle mit ermutigenden Worten: „Wie gut wäre es, wenn ihr alle Werkzeuge Jesu wärt, Vermittler der Wunder Gottes, die viele junge Menschen inspirieren, dem Herrn zu dienen. Gott zählt auf euch.“ Im Anschluss gestaltete Banda Mission, die von den Comboni-Missionaren in Portugal gegründete Missions-Band, Konzerte für die Jugendlichen.
Am 31. Juli fuhren wir schließlich über den Wallfahrtsort Fatima – mit Besuch des Schreins Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz – nach Santarém, wo die Comboni-Missionare ein Haus haben. Von dort pendelten wir dann jeden Tag mit dem Zug nach Lissabon zu den Veranstaltungen.

Jesus liebt uns ungeschminkt, so, wie wir sind.

Start des WJT in Lissabon
Am 1. August, dem offiziellen Eröffnungstag, sprachen wir in einer Meditation über das Thema des Weltjugendtags: Maria stand auf und machte sich ohne Verzögerung auf den Weg. Wir reflektierten unsere bisherigen Erfahrungen und Erwartungen an den Weltjugendtag.
Erzbischof Jesús Sanz Montés hielt am 2. August eine Katechese in der Kirche Santa María de Marvila in Santarém mit dem Thema „Integrale Ökologie“, die eine gemeinsame Heimat sei, deren Grundlage der große Heilige Franziskus von Assisi gelegt habe, der eingeladen hatte, eine tiefe Beziehung zu Gott, dem Schöpfer der Welt, aufzubauen.

Soziale Freundschaft
Am nächsten Tag, vor dem ersten Treffen mit Papst Franziskus, sprachen wir über das Thema soziale Freundschaft und die Erfüllung des Willens Gottes. Welche Hindernisse verleiten uns, umzukehren, anstatt auf das Wort zu hören, das uns dazu führt, Gottes Willen zu tun. Bischof Ginés García Beltrán von der Diözese Getafe in Spanien konfrontierte uns mit der Frage: Wie oft fragen wir unsere Eltern, wie es ihnen geht? Soziale Freundschaft beginnt bei denen, die uns nahestehen. Zu wissen, dass ich von Gott geliebt bin, ist wichtig: „Papst Franziskus ist davon überzeugt, dass soziale Freundschaft darin besteht, dass der andere das Beste will.“, sagte der Bischof.

Eine kurze Botschaft, die mich aber tief berührte, war die Botschaft von Papst Franziskus an alle jungen Menschen: „Wir sind alle Sünder, aber wir werden so geliebt, wie wir sind, nicht so, wie wir gerne wären oder wie die Gesellschaft uns haben möchte. Habt keine Angst, habt Mut.“

Während der Woche wurden im Park der Vergebung und Barmherzigkeit von vielen Geistlichen Beichten gehört. Während ich selbst die Beichte hörte, ließen mich die Tränen einiger Beichtenden zu der Überzeugung gelangen, dass Gott möchte, dass seine Söhne und Töchter sich befreit und geliebt fühlen. Deshalb gab er ihnen die Gelegenheit zum Nachdenken und die Freiheit, neu zu beginnen und eine innige Beziehung mit ihm wieder aufzunehmen, um eine neue Beziehung einzugehen.

Der Weg, den Papst Franziskus uns als „Freude ist missionarisch, man muss sie weitergeben“ bezeichnete. Der Papst ermunterte die jungen Menschen, ihre Großeltern öfters zu besuchen und sich mit ihnen zu unterhalten. Diese hätten Erfahrungen im Leben gemacht und teilten uns die Worte der Weisheit mit. „In der Welt und im Leben ist nichts umsonst, hinter jedem Erfolg gibt es harte Arbeit. Nur eins im Leben ist umsonst, die Liebe Jesu.“

Was bleibt

Im Rückblick gab uns die vor dem Weltjugendtag in Maia verbrachte Woche unvergessliche Freude, zeigte uns den Reichtum unserer Kulturen, führte zu beeindruckendem Austausch und machte dann dem Weltjugendtag Platz. Zweifellos haben mich und uns diese Erfahrungen bereichert und werden Teil unseres täglichen Lebens bleiben, indem wir uns bewusst werden, dass Gott für jeden präsent war in dem, was wir gesehen und erlebt haben. Lieber Leser, liebe Leserin, hab Mut – Gott zählt auf dich!

Deogratias Nguonzi