Zum neuen Provinzial im Südsudan wurde Pater Gregor Schmidt von seinen Mitbrüdern gewählt. Statt der Begleitung der Menschen in seiner ehemaligen Gemeinde steht nun die Begleitung seiner Mitbrüder im Fokus seiner Arbeit.

„Ich schreibe diese Zeilen als neugewählter Provinzial der Comboni-Missionare im Südsudan. Nach elf Jahren in Old Fangak in der Diözese Malakal habe ich im Dezember 2022 diese Arbeit an meinen Mitbruder Pedro Salvador aus Guatemala übergeben. Es ist ein Übergang in die dritte Generation der Comboni-Missionare, deren Arbeit vor 25 Jahren mit dem italienischen Pater Antonio Labraca begann. Er lebte für acht Jahre alleine unter den Nuer und übergab die pastorale Arbeit 2006 an eine neu geformte Gemeinschaft, die von Pater Christian Carlassare geleitet wurde, der mittlerweile Bischof von Rumbek im Südsudan geworden ist. Ich kam 2012 zusammen mit Pater Alfred Mawadri dazu. Es waren prägende Jahre, zunächst mit Pater Christian und später ohne ihn. Letztes Jahr ist zuerst Pater Alfred abberufen worden, um als Ausbilder in der Provinz zu arbeiten. Kurze Zeit später bin ich auf meine Position gewählt worden. Daher ist es eine echte Zäsur, wenn Pater Pedro jetzt die Arbeit weiterführt.

Immer vollbesetzt waren die Gottesdienste in Pater Gregor alter Gemeinde Old Fangak.

Ich bin dankbar, dass ich das erste Jahrzehnt meines Priesterseins bei den Nuer verbracht habe und von ihnen geformt worden bin. Es ist die Peripherie der globalisierten Welt und auch der Kirche. Das ist es, was mich am Charisma meiner Ordensgemeinschaft angezogen hat. Daniel Comboni vernahm den Ruf, den „Ärmsten und am meisten Vernachlässigten“ zu dienen. Jesus hat sich oft Menschen am Rand der Gesellschaft zugewendet, um zu zeigen, dass Gott sie in sein Herz geschlossen hat. So bin ich mit Freude dem Ruf Gottes gefolgt, ein Zeuge Jesu in einem schwierigen Umfeld zu sein. Mein Anliegen war und ist es, Menschen in der Nachfolge Jesu zu begleiten, sich voll Vertrauen auf den Erlöser einzulassen.

Neue Aufgabe als Provinzial
Mit dieser missionarischen Perspektive werde ich als Provinzial die nächsten Jahre neun Comboni-Gemeinschaften im Südsudan begleiten und unterstützen. Es ist die erste Aufgabe des Provinzials, die Mitbrüder in ihrer Arbeit zu unterstützen. Der Dienst bringt auch viel Büroarbeit mit sich. Jedoch hoffe ich, dass ich die meiste Zeit Menschen mein Ohr leihen und sie auf ihrem Glaubensweg stärken kann. Meine neue Hausgemeinschaft in Juba gibt mir den Rückhalt dafür. Es ist eine Besonderheit, dass wir in Juba mit den Comboni-Schwestern auf einem Grundstück als zwei unabhängige Gemeinschaften zusammenleben und beten.“

Gregor Schmidt