Vom 3. bis 5. Februar besuchte Papst Franziskus Juba, die Hauptstadt des Südsudan. Viele Erwartungen wurden an diesen Besuch geknüpft, vor allem aber wollte Papst Franziskus den Menschen im Südsudan zeigen: Ich sehe euch. Pater Gregor Schmidt war in Juba dabei:
Anfang Februar 2023 ist unser Papst Franziskus endlich in die Hauptstadt Juba gekommen, nachdem er diesen Besuch letztes Jahr auf Anraten der Ärzte verschieben musste. Die Christen gestalteten die Stadt für drei Tage in einen festlichen Ort um und freuten sich sehr über die Versöhnungsbotschaft des Papstes. Aus allen Diözesen des Landes kamen Pilgergruppen nach Juba. Die Diözese Rumbek erregte das meiste Aufsehen, weil deren Gläubige sich auf eine Fußwallfahrt mit Bischof Christian Carlassare aufgemacht hatten. Auf dem Weg nach Juba führten die Jugendlichen an allen Orten, wo sie übernachteten, ein Theaterstück für den Frieden auf.
Eine tragfähige Versöhnung kann nur mit allen Kirchen gemeinsam erreicht werden.
Die Reise des Papstes war aber keine rein katholische Angelegenheit. Während er die Tage zuvor die Demokratische Republik Kongo noch allein besuchte, gab es im Südsudan ein ökumenisches Programm mit dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und dem Moderator der Generalversammlung der Presbyterianer aus Schottland, Iain Greenshields. Dies sind die drei mitgliederstärksten Kirchen des Landes. Die Würdenträger teilten sich die Reden und Gebete bei den verschiedenen Veranstaltungen gleichberechtigt auf und hatten eine gemeinsame Friedensbotschaft.
Es gab am ersten Tag das Treffen mit führenden Politikern, wo der Papst ganz undiplomatisch an deren Versäumnisse erinnerte und um Einsicht bat, das Wohl der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen. Des Weiteren gab es ein ökumenisches Gebet und ein Treffen der Vertriebenen mit den drei Kirchenvertretern. Etwa zwei Millionen Südsudanesen sind Binnenflüchtlinge, und zwei Millionen haben Schutz in Nachbarländern gefunden. Es ist uns klar, dass eine tragfähige Versöhnung nur gemeinsam mit allen Kirchen erreicht werden kann. Der ökumenische Rat der Kirchen (South Sudan Council of Churches) spielt dabei die zentrale Rolle.
Der Papst traf sich noch mit den Priestern und Ordensleuten in der Kathedrale und feierte mit über 100000 Katholiken die Sonntagsmesse. Alles in allem war es ein gesegneter Besuch, der hoffentlich positive Nachwirkungen haben wird. Schließen auch Sie sich dem Anliegen des Papstes an und beten Sie für den Südsudan und für Afrika.
Gregor Schmidt