Schon ohne Corona ist das Leben für die Bewohner des Stadtteils Chorillos in Lima, Peru nicht einfach. Einen Unterstützer haben sie in Comboni-Pater Juan Goicochea, der als Seelsorger und Freund versucht, die Kranken mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff zu versorgen.

P. Juan Goicochea mit den grünen Sauerstoffflaschen, die immer wieder befüllt werden müssen.

In ganz Peru gibt es nur 132 Sauerstoffanlagen. Die Hälfte wird privat oder von der Kirche betrieben und es sind angesichts der immer noch prekären Corona-Situation einfach zu wenige. Die Preise für die Befüllung einer Sauerstoffflasche sind in die Höhe geschossen – 600 Euro – und diese Schwarzmarktpreise können sich die Menschen nicht leisten. Pater Juan erreichten immer mehr Anrufe, auch von weither, denn die Menschen haben davon gehört, dass er gefüllte Sauerstoffflaschen verleiht.
Schon zu Beginn der Pandemie kaufte der Comboni-Missionar nicht nur Lebensmittel zur Versorgung, sondern auch Sauerstoffflaschen, um den kranken Bewohnern in seiner Pfarrei zu helfen. Unermüdlich ist er unterwegs, um die Kranken zuhause mit gefüllten Flaschen zu versorgen.
Eine Flasche reicht für 48 Stunden, in dieser Zeit muss eine zweite Flasche wieder befüllt werden. Im Krankenhaus werden die Menschen nur mit gefüllten Sauerstoffflaschen aufgenommen – wenn sie es überhaupt dorthin schaffen.

Die Sauerstoffanlage wird aufgestellt.

Angesichts der großen Not hat Pater Juan einen Spendenaufruf gestartet, um eine eigene Sauerstoffanlage zu errichten. Dies ist inzwischen mit der

Hilfe eines Netzwerks von Spendern und anderen Organisationen gelungen. In seinem sehr persönlichen Spendenaufruf appellierte er an die Solidarität der Menschen:

Liebe Brüder und Schwestern!
Wir erleben als Land eine sehr schwere Zeit der Pandemie, den Kranken fehlt die Versorgung mit Sauerstoff. Trotz der Tatsache, dass wir in unserer Pfarrei 50 Sauerstoffflaschen haben, die übrigens alle im Einsatz sind, ist uns bewusst, dass wir den Sauerstoffbedarf unserer Kranken in der Pfarrgemeinde und über die Grenzen hinaus nicht abdecken können. Ich weiß nicht, ob ihr euch vorstellen könnt, wie schlimm es für uns ist, die Menschen diesbezüglich im Stich lassen zu müssen.
Angesichts der Tatsache, dass sich der Sauerstoffbedarf im Land verdreifacht hat und wir ein Defizit von 110 Tonnen pro Tag haben, haben wir beschlossen, „Himmel, Meer und Land zu bewegen“, um eine Sauerstoffanlage in unserer Pfarrgemeinde zu errichten. Diese Anlage kostet 160000 Euro und ist bereits aus Kolumbien unterwegs. Das einzig „Trostlose“ ist, dass ich kein Geld habe. Ich habe jedoch keinen Zweifel daran, dass wir es schaffen können, weil Gottes Vorsehung groß ist, weil der Glaube Berge versetzt und weil Solidarität der Schlüssel ist, um jede Herausforderung zu gewinnen, die uns das Leben auferlegt.
Ich bin mir bewusst, dass es für euch in erster Linie wichtig ist, diese Pandemie zu überleben. Trotzdem bitte ich euch um eure finanzielle Unterstützung! Ich appelliere an alle, die dazu in der Lage sind, uns zu helfen, sich an der Aktion zu beteiligen. „Wenn viele von uns wenig und nicht wenige viel geben, dann können wir weiterhin viele Leben retten.“
Machen wir uns an die Arbeit und sagen wir NEIN zur Gleichgültigkeit! Unendlicher Dank an diejenigen, die sich dieser edlen Sache anschließen, und: Wer derzeit nicht in der Lage ist, finanziell zu helfen, fühle sich bitte nicht schlecht, denn ich bestelle eine „gute Fee“, die dazu in der Lage ist. Ich bitte euch um euer Gebet, damit wir es gut machen und unser Ziel erreichen. Mögen Gott und alle seine Engel euch beschützen und segnen.

P. Juan Goicochea

Corona-Hilfe
Für die Sauerstoffanlage sind inzwischen schon viele Spenden angekommen.
Allen Spenderinnen und Spendern herzlichen Dank.

Weitere Spenden mit dem Stichwort „Corona-Hilfe“ bitte an:
Comboni-Missionare
DE66 6145 0050 0110 6170 15