Bei der jährlichen Provinzversammlung standen dieses Jahr in Ellwangen auch die Ergebnisse des Generalkapitels auf der Agenda. Geselliges Miteinander und ein Ausflug auf das Schloss und den Schönenberg rundeten das Treffen ab.
Eigentlich hätte der erste Tag der Provinzversammlung der Fortbildung dienen sollen. Die vorgesehene Referentin hatte jedoch Probleme bei der Anreise, so dass gleich der nächste Schritt im Programm angegangen werden konnte. Die einzelnen Missionshäuser und die gesamte Provinz informieren dabei über den Stand ihrer jeweiligen Häuser, über Veränderungen, aber auch Veranstaltungen und geben einen Ausblick. Auch der Bericht des Provinzverwalters über die finanzielle Situation der Provinz gehört dazu.
Die Provinzversammlung fand wenige Monate nach dem alle sechs Jahre stattfindenden Generalkapitel unserer Gemeinschaft statt. So lag es nahe, dass die Teilnehmer am Generalkapitel aus unserer Provinz über wichtige Inhalte und Punkte informierten. Folgende Themen standen im Fokus: Spiritualität, Identität und Gemeinschaftsleben, Lebensstil und die Art missionarischen Arbeitens heute („Ministerialitá“), Ausbildung sowie der Umgang mit den Gütern. Mit diesen Themen will die Gemeinschaft während der kommenden sechs Jahre bis zum nächsten Generalkapitel arbeiten. Natürlich stecken aktuelle Realitäten hinter diesen Themen. „Ausbildung“ ist ein sehr wichtiger Punkt, unsere Studienhäuser sind alle voll. Allerdings nicht in Europa, sondern vorwiegend in Afrika und Südamerika. Vor allem viele afrikanische Mitbrüder sind in den letzten Jahren bei uns eingetreten. Sie brauchen Platz zum Studieren. Und natürlich geht es dabei auch um Unterhaltskosten.
Bei der Provinzversammlung kommen Mitbrüder zusammen, die sich schon länger nicht mehr gesehen haben, da die Deutschsprachige Provinz sich auf sechs Standorte verteilt: Ellwangen/Josefstal, Nürnberg, Neumarkt, Mellatz, Graz und Brixen. So wurden auch gemeinschaftsfördernde Momente für die Versammlung geplant: Wir besuchten das Schlossmuseum, das auch eine herrliche Aussicht auf Ellwangen und Umgebung bietet. Es war zwar keine Wallfahrt, als wir anschließend auf den Schönenberg gefahren sind, doch Pater Dr. Martin Leitgöb von den Redemptoristen erzählte uns dort einiges über die Geschichte der Wallfahrtskirche. Wer weiß denn schließlich, dass der am 16. Juli 2022 seliggesprochene Pater Philipp Jeningen den damaligen Fürstpropst bewegen konnte, die heutige Kirche zu bauen? Beide hatten mit Schrecken auf dem Schloss ein schweres Gewitter über der Stadt Ellwangen beobachtet, bei dem ein Blitz aber nur ein kleines, altes Gebäude in Brand steckte. Die ganze Stadt kam ohne Feuersturm davon und der Fürstpropst ließ auch als Dank die Wallfahrtskirche erbauen.
Anschließend feierten wir noch die Eucharistie am Grab von Pater Philipp in der Marienkapelle der Basilika. Das leibliche Wohl kam nicht zu kurz und so wurde die Versammlung mit einer schmackhaften Pizza in einem Ellwanger Lokal beschlossen.
Anton Schneider (Text und Fotos)