Am 24. März starb Pater Andreas Thorwarth mit 88 Jahren in Ellwangen. Nach Jahren in Peru war er bis 2024 für das WdE in Bamberg tätig.

P. Andreas Thorwarth in jungen Jahren. Foto: Comboni-Archiv

Viele Missionare aus Heimatort
Pater Andreas Thorwarth ist am 1. November 1936 in Unterschneidheim bei Ellwangen in einer Bauernfamilie geboren und mit sechs Geschwistern aufgewachsen. Dazu kamen weitere drei Kinder aus der näheren Verwandtschaft, deren Eltern gestorben waren. Aus Unterschneidheim kamen insgesamt acht Comboni-Missionare. Mit ihm ist nun der letzte gestorben.
Da der kleine Andreas auch Missionar werden wollte, schickten ihn die Eltern in das damalige Seminar der Kongregation nach Bad Mergentheim. Das Josefinum in Ellwangen war nach dem Krieg noch im Wiederaufbau. Dorthin wechselte er 1954 und machte 1957 Abitur. Es folgten Noviziat, erste Gelübde (1959), Studium und ewige Gelübde (1962). Im Jahr 1963 wurde er zum Priester geweiht, um bereits kurze Zeit später nach Peru zu gehen.

Auf 4000 Meter in Peru
Kurz zuvor war der Kongregation dort ein neues Arbeitsfeld zugewiesen worden, die Diözese Tarma, in einem Gebirgsgebiet mit Höhen zwischen 2500 und 4700 Metern. In der größten Stadt der Diözese, Cerro de Pasco auf 4500 Metern Höhe, verbrachte er die ersten vier Jahre seines Wirkens. Es folgten weitere vier Jahre in Junin und Ulcumayo auf etwa 4000 Metern. Geholfen haben ihm seine gute Gesundheit und seine tägliche Erfahrung, wie die Menschen einen Seelsorger brauchten und suchten. 1974 wurde er von den Mitbrüdern zum Superior des Kreises Peru (‚Superior‘ und ‚Kreis‘ waren die damaligen Bezeichnungen für Provinzial und Provinz) gewählt. Zehn Jahre verbrachte er als Missionar in den Andendörfern.
Provinzial in Peru
Von 1973 bis 1984 war er Provinzoberer der Mitbrüder in der peruanischen Provinz. Mitten in seinem Dienst als Provinzial erfolgte 1979 die Wiedervereinigung des deutschen und italienischen Zweigs der Comboni-Missionare. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung. Es dürfte gerade für einen Provinzial nicht immer leicht gewesen sein. Nach seinem Dienst als Provinzoberer wurde er ins Nachbarland Chile versetzt, um in der Hauptstadt Santiago de Chile eine Neugründung zu wagen.

Wo immer er war, kannte er viele Leute und hielt den Kontakt zu ihnen aufrecht.
Reinhold Baumann

P. Andreas Thorwarth. Foto: R.Dörflinger

Missionar in Deutschland
1988 kehrte er nach Deutschland zurück. Hier war er für die missionarische Bewusstseinsbildung sowie für die Begleitung der Unterstützerinnen und Unterstützer in Bamberg und überhaupt im Fränkischen verantwortlich. Geholfen haben ihm sein außerordentliches Organisationstalent und sein gutes Personenge- dächtnis. Wo immer er war, kannte er viele Leute und hielt den Kontakt zu ihnen aufrecht. Vermutlich hat er nie in seinem Leben einmal eine oder zwei Wochen Urlaub im Sinn von totalem Ausspannen gemacht. In Bamberg und wo immer er sonst gebraucht wurde, war er als eifriger und immer bereiter Seelsorger und Aushilfspriester aktiv. Alters- und krankheitsbedingt zog er im Juni 2024 von Bamberg ins Zentrum für ältere und kranke Missionare ins Missionshaus nach Ellwangen um. Am 24. März 2025 schlief er im nahegelegenen Hospiz der St. Anna-Schwestern friedlich ein. Er ruhe in Gottes ewigem Frieden.

Reinhold Baumann