So kann man die Aufgabe von Bruder Konrad Tremmel aus Assamstadt bei Bad Mergentheim beschreiben. Bruder Konrad leitet in Gulu, Uganda, eine Polytechnische Schule mit ca. 300 Schülerinnen und Schülern in fünf Berufen. Die Schule will jungen Leuten auch Orientierung und eine Perspektive für ihr Leben geben. Das ist nicht leicht in einem Land mit über 80 Prozent Jugendarbeitslosigkeit. Dazu kommen Maßnahmen der Regierung, die eher hinderlich als nützlich sind. Bruder Konrad versucht das Beste. Ausbildung ist immer noch das Wertvollste, was man jungen Menschen mitgeben kann.

Wegen der Präsidentschaftswahlen am 18. Februar hat unser Schuljahr erst Anfang März begonnen. Somit haben wir etwa einen Monat verloren und mussten diese verlorene Zeit durch Nachhilfeunterricht übers Wochenende wieder gut machen.
Das Ministerium hat entschieden, dass das dritte Lehrjahr abgeschafft werden soll und zusätzliche Unterrichtsfächer unterrichtet werden sollen. Das ist für die Jugendlichen wie ein Schlag ins Gesicht, weil sie damit das dritte Lehrjahr verlieren, das überwiegend für praktische Unterweisungen vorgesehen ist. Durch die zusätzlichen Unterrichtsfächer in einer nur zweijährigen Ausbildung ist eine Überlastung des Lehrplans vorauszusehen.
150 Azubis bereiten sich momentan auf die Abschlussprüfungen vor. Außerdem haben wir wiederum die „Informelle Ausbildung“ von zusätzlichen 40 Azubis als Schreiner, Maurer und Mechaniker begonnen.
Wir unterstützen etwa ein Drittel der Jugendlichen mit Schulgeldern/Stipendien, aber nur zur Hälfte. Es ist ratsam, dass die Jugendlichen selber eine Eigenleistung aufbringen und nicht alles unentgeltlich erhalten. Dazu können sie auch während der Ferien in unseren Produktionswerkstätten mitarbeiten.
Die wirtschaftliche Lage in Uganda ist besorgniserregend. Die Preise für Lebensmittel sind um 30 Prozent gestiegen, die Arbeitslosenrate bei Jugendlichen liegt bei 83 Prozent.
Ich danke Euch allen für die Unterstützung unserer Arbeit. Möge Euch Gott dies mit reichem Segen belohnen.