Pater Markus Körber ist einer der jüngsten deutschen Comboni-Missionare, 44 Jahre alt und vor zehn Jahren zum Priester geweiht worden. Seit seiner Priesterweihe war er im Südsudan tätig, die letzten Jahre in der Mission Tali. Sie liegt in einem Teil des Landes, der vom Bürgerkrieg bisher einigermaßen verschont geblieben ist. Vor gut einem Jahr erkrankte Pater Markus an einem Tumor. Eine Niere musste entfernt werden. Seither scheint alles gut zu sein, doch vorläufig kann er nicht für längere Zeit nach Afrika zurückkehren. Wir hoffen und beten, dass er bald wieder gesund wird. Über Weihnachten war er für ein paar Wochen in Tali, auch um sich zu verabschieden. Er schreibt:
Ich bin gut in Tali angekommen. Es sind für mich besondere Tage, voll von Emotionen, die wir nicht so schnell vergessen werden. Die Menschen hier haben mich wirklich sehr gern.
Noch ein paar Sätze zur politischen Situation dort: Eigentlich wollte man am 9. Juli 2016 den fünften Jahrestag der Unabhängigkeit feiern. Doch es kam vor allem in der Hauptstadt Juba zu heftigen Gefechten. Seitdem herrscht viel Unsicherheit im Land und viele Menschen hungern.
Ein positives Zeichen gab es aus dem Vatikan. Papst Franziskus hatte Ende Oktober den Erzbischof von Juba und weitere Vertreter verschiedener Konfessionen nach Rom eingeladen. Dabei äußerte er von Neuem den Wunsch, den Südsudan zu besuchen. Das wäre sicher ein Signal der Hoffnung für das kriegs- und krisengeschüttelte Land.
In der Missionsstation Tali
In meiner bisherigen Missionsstation laufen die wichtigen Aktivitäten glücklicherweise ohne bedeutende Unterbrechungen weiter. Die Folgen der Rebellion bekommt man freilich auch dort zu spüren. Staatliche Einrichtungen in Tali wie das Krankenhaus und die Schulen funktionieren schlecht, da oft die Gehälter nicht rechtzeitig ausbezahlt werden. Auch bei uns gab es Probleme. Die Schüler konnten jedoch das Jahr mit den Abschlussprüfungen beenden. Die Bevölkerung ist stolz darauf. Zudem konnte der zweite Block der Schule fertiggestellt werden.
Wonach die Menschen sich jedoch am meisten sehnen, ist Frieden.