Auf Weihnachten schicken sich Leute Grüße und gute Wünsche fürs neue Jahr, so auch viele Missionare. Sie berichten über ihre Projekte und Pläne und danken allen Spendern. Im Folgenden lesen Sie Auszüge aus einigen dieser Briefe.
Pater Alois Weiß
Am ersten Januar 2019 wurden es acht Jahre, dass ich in Palca bin. Ich muss jeden Tag Gottes Barmherzigkeit preisen, dass ich mit meinen 78 Jahren noch gesund bin und im Einsatz in den mehr als 30 Dörfern sein kann, die wir zu dritt betreuen. Auf große Erfolge in den Pfarreien können wir nicht zurückblicken, aber ein Einkehrtag mit 55 Jugendlichen war ein kleines Zeichen. Hier in den Anden ohne Industrie und kaum Aussicht auf eine bessere Zukunft wandern die meisten jungen Leute in die Städte ab. In dankbarer Verbundenheit,
Pater Alois Weiß, Palca, Peru
Bruder Günther Nährich
Liebe Verwandte, Freunde und Wohltäter, Euch allen einen herzlichen Gruß. …. Im Oktober nahm ich mit Chefarzt Dr. John Bosco an einem Workshop mit Vertretern aller 32 katholischen Krankenhäuser Ugandas teil. Mit 95 Prozent der möglichen Bewertungen gehörten wir zu den drei Besten des Landes. Das war ermutigend und erfreulich.
Unsere Pläne fürs neue Jahr: Geräte für die Kinder- und Entbindungsstation sowie für örthopädische Operationen, eine neue Krankenhauswaschmaschine, ein Verbrennungsofen für infektiöses Material sowie ein Allradfahrzeug für den Basisgesundheitsdienst.
Bruder Günther Nährich ist Verwalter des Missionskrankenhauses in Matany, Uganda.
Pater Josef Gerner
Grüße aus Uganda und Dank für Eure große Hilfe. … Wir konnten in Opit einige Lehrerhäuser der Volksschule renovieren, die Sekundarschule mit einem Anbau erweitern und mit 40 Doppelbetten ausstatten. Eine Reihe von Filialen drängen auf Hilfe für den Kirchenbau und Unterstützung für ihre Schulen und Kindergärten. Anfragen ohne Ende aus unseren fast 50 Außenstationen.
Eine große Freude war der Besuch des Bischofs und die Einweihung der neuen Kirche. Die Beteiligung des Volkes in der übervollen Kirche in einem vierstündigen Gottesdienst war beeindruckend. Eine große Sinnsuche nach den Jahren des Krieges. […] Pater Robert, mein ugandischer Kollege und Hauptpfarrer in Opit, arbeitet mit großem Einsatz. Auch er grüßt Euch alle.
Pater Josef Gerner arbeitet seit 1996 in Uganda.
Bruder Konrad Tremmel
Einen lieben Gruß aus Gulu in Uganda. Wir haben in unserer Handwerkerschule die internen Prüfungen begonnen. Dann kommen die Prüfungen des Erziehungsministeriums. Gute Prüfungsergebnisse sind notwendig, damit die Schüler gute Anstellungschancen in der lokalen Industrie bekommen. Auch praktische Erfahrungen sind wichtig. Dazu dienen unsere angegliederten Produktionswerkstätten Schreinerei, Schlosserei usw. Einige unserer Absolventen sind an Universitäten eingeschrieben und werden dort zwei Jahre verbringen. Anschließend werden sie an unserer Schule als Ausbilder fungieren. Zurzeit haben wir an der Schule auch 50 jugendliche Flüchtlinge aus dem Südsudan aufgenommen.
Bruder Konrad Tremmel leitet eine Handwerkerschule in Gulu, Uganda.
Bruder Friedbert Tremmel
Das Jahr 2017 war in Kenia in den ersten Monaten recht turbulent. Es gab gewaltsame Demonstrationen. Etwa 50 Personen kamen ums Leben. Mitte März kam es dann zu der großen Geste der Versöhnung, dem „hand shake“ zwischen Präsident Uhuru Kenyatta und dem Vorsitzenden der größten Oppositionspartei, Raila Odinga. Seither ist wieder Friede und Zuversicht auch bei den Menschen im Land zu spüren.
Anfang Juni besuchte ich das 600 Kilometer entfernte Amakuriat, wo ich vor über zehn Jahren im Einsatz war. Viele Bekannte und Freunde kamen, um mich zu treffen. Ehemalige Schüler arbeiten heute als Lehrer/innen und Krankenpflegerinnen und -pfleger, als Handwerker, Rechtsanwälte, bei der Polizei und anderen Berufen. Ich konnte sehen, dass die „Saat Früchte bringt“.
Mitte August begannen wir das neue akademische Jahr mit 15 jungen Mitbrüdern. Sie kommen aus drei Kontinenten: Afrika, Amerika und Europa. So leben wir als multikulturelle Gemeinschaft, eine schöne Bereicherung und auch eine Herausforderung.
Bruder Friedbert ist Ausbilder am Brüderzentrum der Comboni-Missionare in Nairobi,Kenia.
Pater Herbert Gimpl
In einer missionarischen Gemeinschaft geht der Blick über die eigenen Grenzen hinaus. Ende Januar habe ich an einem „Runden Tisch“ in Granada (Spanien) mit Vertretern verschiedener europäischen Provinzen teilgenommen, um Erfahrungen „mit“ und „unter“ den Migranten auszutauschen. Die Begegnung in Granada wurde aktuell, da die Gemeinschaft kurz vor Weihnachten 19 Migranten aus Afrika aufgenommen hatte, die von der Polizei gebracht, in Granada auf die Straße gesetzt und ihrem Schicksal überlassen wurden.
Bei aller Unterschiedlichkeit in den Ländern Europas sind die Comboni-Missionare engagiert, um den Menschen, die als Flüchtlinge oder auf der Suche nach einer besseren Zukunft zu uns kommen, zu helfen.
Pater Herbert Gimpl lebt und arbeitet im Provinzialat in Nürnberg.
Fiona Trittler, Missionarin auf Zeit
Zuhause ist es doch am schönsten, sagt man, dort ist man aufgewachsen, man kennt Land und Leute. Dennoch habe ich den Schritt gewagt und meine Heimat Oberkochen zu verlassen, um ein Jahr lang völlig woanders zu leben – genauer gesagt in dem kleinen Dorf Alenga im Nordwesten Ugandas. Hier unterrichte ich als „Missionarin auf Zeit“ an einer Nähschule für Mädchen die Fächer Computer und Englisch.
Was heißt es, aufzubrechen in ein völlig fremdes Land, eine völlig fremde Kultur? Je länger ich hier bin, desto mehr realisiere ich, dass das Zuhause nicht nur dort ist, wo man aufgewachsen und groß geworden ist, nein. Ein Zuhause ist dort, wo man sich wohl fühlt, wo Menschen sind, die einem wichtig sind.
Somit kann ich mit voller Überzeugung sagen, dass Alenga für mich ein zweites Zuhause geworden ist. Das liegt vor allem an den Menschen hier, zu denen ich meine Mitfreiwillige Patricia zähle, ebenso wie unseren Mentor Father Stan, die Sisters, bei denen wir im Konvent leben, meine Kollegen, meine Schülerinnen und natürlich die Dorfbewohner. Von Anfang an haben wir hier Anschluss gefunden. Jeden Tag sammeln wir durch Begegnungen mit Menschen, deren Lebensweise sich völlig von der unseren unterscheidet, neue Erfahrungen, lernen die Vielfalt der Menschheit kennen, lernen fürs Leben. Die meisten Dorfbewohner sind glücklich mit dem, was sie haben, obwohl das in unseren Augen nicht viel ist. Sie zeigen mir, worauf es im Leben ankommt, nämlich nicht auf das neueste Smartphone, das teuerste Auto oder das größte Haus, sondern auf Zwischenmenschlichkeit. Hier ist weniger Hektik, mehr Glaube, mehr Liebe.
Also, egal, wo Sie gerade sind, halten Sie einen Moment inne. Lassen Sie den Alltagsstress an sich vorbeiziehen. Danken Sie Gott für alles, was er Ihnen gegeben hat, und sei es noch so klein. Denn am Ende ist nur eines wichtig: nämlich, dass es Ihnen und allen, die Ihnen wichtig sind, gut geht!
Fiona Trittler, Alenga, Uganda
Pater Alois Weiß
Am ersten Januar 2019 wurden es acht Jahre, dass ich in Palca bin. Ich muss jeden Tag Gottes Barmherzigkeit preisen, dass ich mit meinen 78 Jahren noch gesund bin und im Einsatz in den mehr als 30 Dörfern sein kann, die wir zu dritt betreuen. Auf große Erfolge in den Pfarreien können wir nicht zurückblicken, aber ein Einkehrtag mit 55 Jugendlichen war ein kleines Zeichen. Hier in den Anden ohne Industrie und kaum Aussicht auf eine bessere Zukunft wandern die meisten jungen Leute in die Städte ab. In dankbarer Verbundenheit,
Pater Alois Weiß, Palca, Peru