Julia Julius aus Marbach am Neckar ist eine von zwei jungen Frauen*, die seit September als Missionarinnen auf Zeit (MaZ) für ein Jahr in Uganda einen Freiwilligendienst machen. Hier stellt sie sich vor.

Julia Julius erhält den Segen von Weihbischof Thomas Maria Renz. Foto: mccj

Julia Julius ist 18 Jahre alt, hat 2023 ihr Abitur gemacht und ist in der Jugendarbeit aktiv. Um eine andere Kultur kennenzulernen, hat sie sich für einen weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) in Uganda entschieden. Als Missionarin auf Zeit (MaZ) wird sie mit ihrer Kollegin Maren Bawidamann (Vorstellung in kontinente 5-2023) in Matany bei den Comboni-Schwestern leben und vor allem mit Kindern zu tun haben.
Am 22. Juli wurden sie mit anderen Freiwilligen der Diözese Rottenburg-Stuttgart von Weihbischof Thomas Maria Renz in Rot an der Rot in ihren Dienst entsandt. An diesem Ereignis nahmen auch die Comboni-Missionare Pater Markus Körber, Pater Deogratias Nguonzi und Bruder Erich Stöferle teil. Gleichzeitig wurden Freiwillige aus anderen Ländern verabschiedet, die ihren Freiwilligendienst in Deutschland beendet hatten. Julia erzählt, wieso sie sich für einen Freiwilligendienst entschieden hat:

Mit Kindern werden Julia Julius und Maren Bawidamann in Matany vorwiegend zu tun haben. Foto: mccj

Erstmal was Anderes
„Für mich war schon immer klar, dass ich nach meinem Abitur erstmal ein Jahr was Anderes machen will und nicht direkt studiere oder eine Ausbildung anfange. Beim weiteren Nachdenken merkte ich schnell, dass mich die Arbeit im Ausland und die Vorstellung, eine neue Kultur kennenzulernen, begeistern. Dabei habe ich mich für ein Projekt entschieden, bei dem ich in einem Kindergarten und einer Kinderkrankenstation arbeite, da mir die Arbeit mit Kindern in der Vergangenheit immer viel Spaß gemacht hat.

Auf Umwegen
Ursprünglich wollte ich über den BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) nach Iganga (in Uganda) gehen, um dort in einer Schule mitzuarbeiten. Ich kannte den BDKJ bereits durch meine Jugendarbeit und so war dies naheliegend. Weil die Stelle in Iganga dieses Jahr nicht angeboten wird, hat mich das BDKJ an die Comboni-Missionare weitergeleitet.

Während Maren (2.v.li) und Julia (2.v.re) sich erst auf den Weg zu ihrem Einsatz machen, beenden zwei Freiwillige aus Afrika ihren Einsatz in Deutschland. Foto: mccj

Zu zweit
Am Anfang war es für mich eine Umstellung, in eine andere Einsatzstelle zu gehen als ursprünglich geplant. Mittlerweile bin ich zufrieden und auch froh, dass ich zusammen mit Maren am gleichem Ort sein werde und nicht alleine.
Maren und ich haben dann bei einem Besuch bei den Comboni-Missionaren in Nürnberg ehemalige Freiwillige kennengelernt und konnten uns austauschen und Fragen stellen. Auch zwei Comboni-Laien-Missionare aus Uganda haben wir getroffen, die uns einen ersten Eindruck vom Land vermittelt haben.

Große Herausforderung
Ich finde es spannend, zu erleben, wie die Menschen in Uganda ihren Alltag gestalten. Besonders interessiert mich die Kultur und das Leben der Menschen vor Ort. Ich erhoffe mir viele neue Erfahrungen und möchte viele verschiedene Menschen kennenlernen. Sicherlich wird dieses Jahr auch meine Sichtweise auf vieles verändern. Sein bisheriges Leben einfach zurückzulassen und in einer ganz anderen Kultur zu leben wird sicher eine Herausforderung. Es wird nicht immer leicht sein und seine Zeit brauchen, bis man sich eingelebt hat und wohlfühlt. Schwierig wird wohl auch das Heimweh und den Kontakt zu Freunden in Deutschland aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig denke ich, dass mir nach einem Jahr des Ein- und Mitlebens der Abschied umgekehrt schwer fallen wird, wie auch das Ankommen in Deutschland, da man sich in dieser Zeit bestimmt verändert, während das Umfeld in Deutschland eher gleich bleiben wird.”

Julia Julius

*Anmerkung:
Julia Julius konnte im September 2023 aus gesundheitlichen Gründen leider nicht nach Uganda reisen. Wir veröffentlichen den Artikel trotzdem als Beispiel für andere junge Menschen, die sich für einen Freiwilligendienst interessieren.