Pater Giuseppe Ambrosoli (1923 – 1987) aus Italien war Priester und Arzt und arbeitete nach seiner Priesterweihe ab 1956 im Norden Ugandas, wo er in Kalongo am 20. November 2022 als erster Comboni-Missionar seliggesprochen wird.
Giuseppe Ambrosoli wurde am 25. Juli 1923 in Ronago bei Como, Italien, geboren. 1942 machte er in Genua sein Abitur. In Mailand begann er mit dem Medizinstudium, das er wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs aufgeben musste. Im Krieg riskierte er sein Leben, als er im September 1943 eine große Anzahl von Juden über die Grenze in die Schweiz brachte. Zurück zu Hause musste er zur Armee.
Nach dem Krieg nahm er sein Medizinstudium wieder auf und beendete es im Juli 1949 als Doktor der Medizin. Ein zusätzliches Diplom machte er in London als Tropenmediziner. Anschließend trat er in die Kongregation der Comboni-Missionare ein und studierte Theologie in Venegono bei Mailand. Kurz nach seiner Priesterweihe am 17. September 1955 durch den Erzbischof von Mailand (später Papst Paul VI.) wurde er nach Kalongo, Uganda, versetzt, wo er Pfarrer und Leiter der dortigen Krankenstation wurde, die sich durch ihn schnell zu einer großen Klinik entwickelte – das Kalongo Hospital.
Pater Ambrosoli lernte die Sprache der Acholi, und schon nach wenigen Jahren nannten ihn die Einheimischen Ajwaka Madit (Großer Arzt) oder auch Doktor Ladit (Großer Geber der Medizin). Der Glaube der Menschen an seine heilenden Kräfte kannte keine Grenzen. Er arbeitete unermüdlich, gönnte sich kaum Ruhe und nahm auf seine eigene Gesundheit kaum Rücksicht. Nach der Evakuierung Kalongos während des Bürgerkriegs starb Guiseppe Ambrosoli mit 64 Jahren am 23. Juli 1987 an Nierenversagen in Lira, Uganda. Seine Seligsprechung ist für die Comboni-Missionare eine große Freude. Kalongo war früher Teil des Apostolischen Vikariats Zentralafrika, dessen erster Apostolischer Vikar Daniel Comboni war. Combonis Traum, selbst einmal dorthin zu kommen, ging nicht in Erfüllung. Nun wird Pater Giuseppe dort als erster Comboni-Missionar seliggesprochen.
Auch der Provinzial der DSP, Pater Hubert Grabmann, wird an der Feier in Kalongo teilnehmen.
Ulrike Lindner