Mit dem Klimawandel und seinen Folgen müssen sich auch die Missionare in aller Welt auseinandersetzen. Am Beispiel des Ostens von Uganda berichtet Bruder Günther Nährich über die Folgen des Klimawandels dort und die Maßnahmen, die das St. Kizito Hospital in Matany mit den verfügbaren Mitteln inzwischen ergriffen hat.
Klimaschutz ist im Wesentlichen ein Bestandteil von Umweltschutz. Jedoch wird beim Klimaschutz ein spezielles Augenmerk auf die Emissionen in die Erdatmosphäre gelegt. Klima schützen bedeutet, möglichst wenig schädigende Substanzen in die Atmosphäre freizusetzen ( z.B. CO2 , Methan, Lachgas), heute der Hauptgrund für den Klimawandel.
Schon immer hat sich das Klima geringfügig verändert. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt für eine globale Mitteltemperatur von etwa 15°C und damit dafür, dass sich Leben entwickeln kann. Grund für den Klimawandel sind vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Wäldern und die Viehzucht, was sich zunehmend auf Klima und Temperatur weltweit auswirkt.
Uganda
Steigende Temperaturen und nicht mehr vorhersehbare Jahreszeiten verschärfen die Situation in Uganda, wie vielen anderen Staaten Afrikas. Die meisten Menschen hier sind als Kleinbauern auf ein verlässliches Klima angewiesen. Der Klimawandel bringt den Wechsel der Regen- und Trockenzeiten mehr und mehr durcheinander und macht es den Kleinbauern und -bäuerinnen unmöglich, den besten Zeitpunkt zum Bestellen der Felder zu finden. Dürren oder Überschwemmungen vernichten oft die Ernte, bedrohen die Viehzucht, Hunger droht immer öfter.
Den größten Teil seines Energiebedarfs deckt das Land aus Brennholz und Holzkohle. Die meisten Menschen nutzen Holz bzw. Holzkohle zum Kochen, was zu einem florierenden, oft illegalen, Holzkohlehandel führt. Dies führt zur weiteren Abholzung von Wäldern. Zwischen 1990 und 2010 sind über 35 Prozent der Waldfläche verloren gegangen.
Um frisches Gras für das weidende Vieh zu erzeugen, werden jedes Jahr nach der Dürre Buschbrände gelegt, was zu starker Hitze und Rauchentwicklung führt.
Der ugandische Staat unternimmt angesichts vieler anderer Probleme, zu denen auch das rasante Bevölkerungswachstum gehören, noch nicht viel gegen die Folgen der Klimakrise. dazu gehören Aufforstungsprogramme oder alternative Formen der Landwirtschaft.
Um der Wüstenbildung entgegenzuwirken, werden dürreresistente Bäume gepflanzt.
Was können wir tun?
Der ökologische Fußabdruck betrachtet die gesamte in Anspruch genommene biologische Kapazität, gemessen in Hektar Flächenbedarf, und berücksichtigt dabei auch CO2-Emissionen als Waldfläche, die zusätzlich notwendig wäre, um einem resultierenden CO2-Konzentrationsanstieg in der Atmosphäre entgegenzuwirken.
Konkret möchte ich berichten, was wir im St. Kizito Hospital in Matany unternommen haben, um unseren ökogischen Fußabdruck zu verbessern:
Regenwassernutzung:
Das Krankenhaus sammelt Regenwassernutzung, welches in drei großen unterirdischen Tanks gespeichert wird. Das Wasser wird vor allem in der Trockenzeit für die Gewächshäuser, sowie zum Waschen verwendet. Dadurch wird das gepumpte Grundwasser gespart, das zum Waschen der Wäsche verwendet worden wäre.
Wasseraufbereitungsanlage:
Das Krankenhaus verfügt über eine biologische Kläranlage. Die Anlage filtert Abwasser durch ein biologisches Filterbett und das geklärte Wasser wird zur Bewässerung von Bäumen verwendet.
Abfalltrennung:
von biologischen und nicht-biologischen Abfällen. Der biologische Abfall wird vergraben und der nicht-biologische Sonderabfall und medizinische Abfälle werden verbrannt – eine umweltfreundliche Verbrennungsanlage wurde angeschafft. Die Verbrennungsanlage gibt minimale Abgase an die Umwelt ab.
Aufforstungsprogramm:
Das Krankenhaus betreibt ein Aufforstungsprogramm und pflanzt Bäume, um der „Wüstenbildung“ entgegenzuwirken. Dürreresistente Arten werden gepflanzt, die der langen Trockenzeit der Region standhalten.
Warmwasser-Bereitstellung:
Das Krankenhaus verwendet Warmwasserpaneele, um (Regen-)Wasser für die Wäsche aufzuheizen. Durch das weiche Wasser, wird weniger Seife verwendet und die Korrosion der Waschmaschine minimiert.
Solarenergie:
Matany verfügt über mehrere Solaranlagen zur nächtlichen Beleuchtung des gesamten Krankenhauses. Dies trägt dazu bei, fossile Energie aus Diesel einzusparen, die zum Betrieb von Generatoren verwendet wird, wenn Netz-Strom ausfällt, was häufiger vorkommt
Das Krankenhaus ist dabei, Ökoöfen für die Verwendung in der Krankenpflegeschule und in den Krankenhausküchen zu beschaffen. Dadurch wird die Abhängigkeit von Holz zum Kochen verringert und das Fällen von Bäumen erheblich reduziert.
Günther Nährich