Die Arbeit der Comboni-Missionare im St. Kizito Krankenhaus in Matany, Uganda, hat schon viele Menschen angesteckt, sich für das Krankenhaus zu engagieren. Hier stellen wir Ihnen drei Beispiele vor: den Freundeskreis Matany um Marita Schwelling, das Projekt „Licht und Leben“ von Gudrun Marat und das Engagement des Ehepaars Köllinger.

Marita Schwelling gründete den FREUNDESKREIS MATANY
Während meiner Zeit (von 1978 bis 2017) als Leiterin der katholischen Kita St. Ulrich in Unterrombach/Aalen war es mir immer sehr wichtig, den uns anvertrauten Kindern eine Werteerziehung mitzugeben. Die Kinder erfuhren, dass es auf unserer Welt viele Menschen gibt, die Not leiden. Bei verschiedenen Aktionen kam hin und wieder ein kleinerer Geldbetrag zusammen, den wir für wohltätige Zwecke spendeten. Da die Comboni-Missionare in der Kirchengemeinde St. Bonifatius in Hofherrnweiler immer wieder Urlaubsvertretung bei den Gottesdiensten machten, kam mir der Gedanke, ihre Arbeit zu unterstützen.

Beim Kaffeeplausch kommen jeden ersten Mittwoch im Monat jung und alt ins Gespräch.

Nach dem Kontakt mit Bruder Günther Nährich (Missionsprokurator 2004 bis 2009) beschlossen wir im Kindergarten, ihn künftig mit unseren Spenden für die Arbeit im Krankenhaus zu unterstützen. Einnahmen von Festen, Basarverkäufen, der Frühlings-Tafel-Suppe oder von Bastelangeboten gingen nach Matany. Seit März 2011 bieten wir einen „Kaffee-Plausch“ mit selbstgebackenem Kuchen an, der immer gut besucht ist.
2014 reiste ich das erste Mal selbst nach Matany. Diese Zeit ist für mich unvergesslich und hat auch mein weiteres Leben geprägt. Danach hielt ich Umschau, wie ich weitere Spenden für Matany aufbringen konnte. Im Kita-Team stellten wir in unserer Freizeit Handarbeiten, Basteleien und Eingemachtes her, das dann mehrmals im Jahr an freien Tagen auf dem Wochenmarkt verkauft wurde. Ich gründete den Freundeskreis Matany Uganda, und als 2017 meine Rente anstand, wurden wir offiziell in die Kirchengemeinde St. Bonifatius als Missionsprojekt aufgenommen.

Gemeinsam viel erreichen
Einige junge und sehr engagierte Frauen, Männer und Jugendliche bringen sich seither tatkräftig ein und unterstützen die verschiedenen Aktionen. Es handelt sich dabei überwiegend um ehemalige Kindergartenkinder von mir in 1. und 2. Generation!
Mittlerweile ist der Freundeskreis Matany bekannt und unsere hausgemachten Produkte sehr beliebt und begehrt. Für die Menschen, die uns spenden oder bei uns einkaufen, ist es wichtig, zu wissen, dass ein persönlicher Kontakt zu Matany besteht. Sie zeigen sich interessiert und sind großzügig.

Drei Wochen lang nähte das Team des Freundeskreises Matany OP-Tücher.

OP-Tücher-Nähaktion
Die letzte große Aktion haben wir Mitte März abgeschlossen. Dr. Friedrich Ullrich und Johann Öfele, großzügige Unterstützer von Matany, schicken regelmäßig Container mit benötigten und bestellten Dingen nach Matany. Sie hatten angefragt, ob unser Freundeskreis für Näharbeiten zur Verfügung stünde. Nach Rücksprache mit unserer Nähexpertin Sonja Poferl konnte ich zusagen. So fuhr Dr. Ullrich aus Landsberg an und brachte uns Stoffballen, um dringend benötigte OP-Tücher für das St. Kizito Hospital zu nähen. Wir bekamen genaue Vorgaben über Anzahl und Größe der verschiedensten Tücher. Fast drei Wochen lang waren wir täglich einige Stunden beschäftigt. Wir durften das Sitzungszimmer im Gemeindehaus nutzen und konnten während der gesamten Zeit alles stehen und liegen lassen, was sehr hilfreich war. Johann Öfele und seine Frau Marianne holten die Tücher ab, damit sie rechtzeitig ihren Platz im Container nach Uganda finden. Unser Freundeskreis kaufte noch drei Nähmaschinen, die ebenfalls nach Uganda verschifft werden.

Marita Schwelling zu Besuch im Kindergarten in Matany.

Matany lässt mich nicht mehr los – inzwischen war ich fünf Mal dort. Es ist jedes Mal so, als ob ich nach Hause komme. Ich habe immer vom ersten Moment an das Gefühl, zur Matany-Familie dazuzugehören. Die Menschen dort sind mir zu lieben Freunden geworden, und mit einigen habe ich über WhatsApp regelmäßig Kontakt. Joseph, der junge Gärtner, nennt mich Mum, und für den Priester Isaac bin ich Fanta Marita, da ich ihm ab und zu zum Abendessen eine Flasche Fanta hingestellt habe. Mit Bruder Günther telefoniere ich über WhatsApp oder wir schreiben uns. Bei unseren Besuchen orientieren wir uns einfach, wo wir gebraucht werden oder wo und wie wir uns einbringen können.

Marita Schwelling

Bruder Günther Nährich:
„Die meisten Angestellten der Krankenhausgemeinschaft kommen aus einfachen Verhältnissen. Nur durch Schul- und Ausbildungsförderungen konnten sie sich weiterbilden und sind jetzt wertvolle Glieder der Gesellschaft. Im Moment vertraue ich darauf, dass jetzt, in der Trockenzeit, in der auch im Krankenhaus die Mittel zu versiegen scheinen, von noch unbekannten und unabsehbaren Quellen neues Leben und Zukunft für das Hospital, unsere Patienten und auch für die vielen jungen begabten Leute hervorsprudeln werden und unsere Gesellschaft beleben.
Dankbar bin ich allen, die uns hier in Matany schon viele Jahre so treu unterstützen und dadurch mitgeholfen haben, dass diese wunderbare Gemeinschaft von Menschen, ja, eine Großfamilie – die Matany-Familie – entstanden ist. Jeder und jede trägt mit seinem und ihrem Beruf und Engagement dazu bei, dieses Krankenhaus in der Savanne zu einem Ort der Heilung und der Ermutigung zu machen.“

UNTERSTÜTZUNG AUS AMBERG
Mitte März gaben Margareta und Michael Köllinger aus Amberg im Missionshaus in Ellwangen und in Bopfingen einen außergewöhnlichen Bericht über das St. Kizito Hospital Matany. Neben Zahlen und Fakten zum Krankenhaus ging es ihnen in erster Linie um die Vorstellung der Menschen, die im und um das Krankenhaus arbeiten.
Bei ihren Besuchen in Matany lernten sie verschiedene Lebens- und Familiengeschichten der Menschen dort kennen und erhielten so einen anderen Blick auf die Krankenhaus-Gemeinschaft, die sich selbst auch als Matany-Familie bezeichnet. Um diese besondere Gemeinschaft vorzustellen, lassen sie bei ihren Vorträgen die Menschen selbst sprechen und lesen abwechselnd die von diesen erhaltenen und aufgeschriebenen Texte vor.

LICHT UND LEBEN
Seitdem Gudrun Marat aus Graz 2020 zum ersten Mal in Matany war, engagiert sich die Familienpädagogin mit ihrem Projekt „Licht und Leben“ für die Menschen in Matany. Zunächst mit Unterstützung für die Kinderstation, mit Spielzeug, aber auch Tischen und Stühlen für das Spielzimmer, gefertigt in der Werkstatt von Bruder Konrad Tremmel. Dazu kamen Schaukeln für den Innen- und Außenbereich, die den Kindern besonders viel Freude machen.
Während mehrerer Aufenthalte hat sie zunächst durch Beobachten und Nachfragen, dann durch konkrete Äußerungen der Menschen erfahren, wo mit kleinen Veränderungen gute Momente geschaffen werden können. Inzwischen findet sie mit den Helferinnen und Helfern, die „Licht und Leben“ unterstützen, für viele Probleme eine passende Lösung.
Mehr erfahren Sie über Licht und Leben unter gudrun.marat@live.at.

Sie wollen mehr über den Freundeskreis Matany erfahren, möchten einen Vortrag der Familie Köllinger hören oder etwas über „Licht und Leben“ wissen? Schreiben Sie auch an:
prokura@comboni.de

Ulrike Lindner