Hallo ihr Lieben in Deutschland,

ich denke es ist nun mal wieder Zeit mich bei euch allen zu melden. Erstmal vielen, vielen Dank für die Mails, die ihr mir geschrieben habt. Ich freue mich, wenn ich Post aus Deutschland erhalte, so dass ich immer am Laufenenden bin und ich weiß, wie es euch allen geht. Eigentlich wollte ich euch einige Fotos mitschicken, aber da müsst ihr euch leider noch etwas gedulden. web.de ist hier schwer zu öffnen und Bilder zu verschicken. Also werde ich eine neue Mail-Adresse anlegen müssen.

Ja, ich kann es selber nicht glauben, aber nun bin ich schon 4 Wochen in meiner neuen Heimat „Arua“ und ich fühle mich hier wohl. Ich genieße die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen sehr. Diese Eindrücke, die ich erlebe, möchte ich gerne mit euch allen teilen.

Meine Arbeit in der Dispensary:

Die dritte Arbeitswoche neigt sich nun dem Ende zu und ich habe schon so viel gelernt. Meine neuen Arbeitskollegen haben mich herzlich aufgenommen, so dass mir der Einstieg relativ leicht fiel. Ich arbeite mit Sally zusammen, sie kommt hier aus Arua. Ich werde ihr beim Impfen der Kinder und Neugeborenen helfen. Lugbara, die Stammessprache ist hier nötig, denn die Mütter, die aus den Dörfern in die Krankenstation kommen, sprechen selten Englisch. Zweimal in der Woche habe ich Unterricht in Lugbara. Also zwei neue Sprachen fuer mich, Englisch und Lugbara!!!! Jeden Dienstag fahren wir mit dem Fahrrad in die Dörfer und dort werden die Kinder geimpft. Ich bin derzeit dabei das Impfen zu Lernen, an Tomaten,…… Das Leben hier bringt jeden Tag eine neue Herausforderung für mich.

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne esse und dass ich alles probieren muss. Es gibt hier viel Gemüse und leckere Früchte, wie Ananas, Bananen aller Art, …. Reis, Karoffeln,…Injassa, das ist hier das Grundnahrungsmittel, dass wir jeden Tag in der Dispensary essen. Na klar vermisse ich Schokolade oder Chips, aber ich bin so zufrieden hier und danke Gott für jede Speise. Das Essen ist sehr kohlenhydratreich, also sehr nahrhaft. Mit den Händen hier zu essen ist normal und ich habe mich schon daran gewöhnt.

Gesundheitlich geht es mir prima. Bis jetzt keine Malaria oder andere Erkrankungen, und mit der Klimaveränderung habe ich keine Probleme. Derzeit ist hier Regenzeit, aber es regnet meist nachts und am Tag hat es zur Zeit ca. 25 Grad.

Vergangenen Donnerstag besuchten wir den Murchison Falls Park. Es war so traumhaft. Diese Weite, dieses satte Grün, diese Unberührtheit,…. Uganda ist ein wunderschönes Land. Wir sahen 3 Löwen, eine Menge Giraffen, Krokodile, Affen, Hippos, Büffel,….

Doch am meisten faszinieren mich diese Menschen hier. Ich bewundere ihre Gelassenheit, ihre Ruhe und Fröhlichkeit, die sie ausstrahlen. Sie haben nicht viel, aber sie sind zufrieden mit ihrem Leben. Lachende Gesichter, die sich freuen, wenn man sie mit Mingoni grüßt. Diese Freude und diese Wärme möchte ich euch heute nach Deutschland schicken. Ich danke Gott, dass ich hier sein kann und meine Zeit mit diesen Menschen verbringen darf.

Alle Erlebnisse hier teile ich mit meinem Papi, der mir ganz nahe ist. Ich betrachte den wunderschönen Sternenhimmel, und ich weiß, dass er auf mich aufpasst. Das Universum ist mir so nahe, und man glaubt, die Sterne greifen zu können. Anders als in Europa. Schlafen kann ich sehr gut und das Zirpen der Grillen empfinde ich als so angenehm. Fernsehen, warmes Wasser, Luxus,… vermisse ich nicht, denn hier zählen andere Werte. Zum Grübeln und Nachdenken komme ich selten, denn ich verbringe viel Zeit mit meinen neuen Arbeitskollegen und Freunden…

Was gibt es in Deutschland Neues? Geht es euch allen gut? Ich denke viel an euch und hoffe, dass ihr aufgrund meiner Rundmail mein neues Leben in Afrika mit mir teilt. Gott behüte euch alle und bleibt gesund.

Liebe Grüße, eure Steffi aus Arua.