Also, ich arbeite jetzt zusammen mit Pater James aus Spanien in der neuen Pfarrei ‚St. Daniel Comboni‘ in Mahube Valley. Die Pfarrei hat noch eine Außenstation namens ‚Lusaka‘. Die neue Gemeinde entwickelt sich gut und zum Sonntagsgottesdienst kommen in der Regel bis zu 300 Leute. Einmal im Monat feiere ich reihum jeweils in einer anderen Shack (Haus/Huette) in ‚Lusaka‘ zusammen mit den Menschen dort den Sonntagsgottesdienst. Alle zwei Wochen, auch reihum, haben wir Bibelteilen nach den sieben Schritten von Lumko.

Mein anderes Standbein sind die Einkehrtage für die Verantwortlichen (Caretakers) für Menschen mit dem HI-Virus bzw. für AIDS-Kranke geworden. Diese Einkehrtage werden gut angenommen und es entwickelt sich etwas. Diese Arbeit liegt mir sehr am Herzen, denn etwa 40 % der Menschen in Südafrika sind HIV-positiv. Bei den 13-30 Jährigen sind es sogar 60%. Dieses Engagement gibt mir durchaus das Gefühl, dass ich auf dieser pastoralen Ebene etwas Gutes tue. Die Leute kommen sehr gerne und genießen die Zeit mit einander.

Beim nächsten Treffen mit den Verantwortlichen wird Petra Schindler, die neue Gemeindereferentin in der deutschen Gemeinde, kommen. Sie ist eine ursprünglich in Süd-Afrika gelernte Krankenpflegerin. Wir werden gemeinsam den Tag gestalten. Letztes Mal war Hazel Pare, eine Frau vom Volk der Bapedi, mit uns und das war sehr hilfreich.

Im Januar 2007 will ich dann ein Wochenende anbieten und habe schon Pater Hans Maneschg gewonnen, etwas zur Bibel zu arbeiten. Das macht Spass und ich bin gespannt, wie es sich entwickelt. Ich bzw. wir von der Kommission für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke in der Erzdiözese Pretoria scheinen eine regelrechte ‚Marktlücke‘ erwischt zu haben. Bisher war für die ‚Seele‘ der ‚Caretakers‘ wohl sehr wenig Sorge getragen worden. Neben aller praktischer Arbeit aber mit konkretem Handanlegen am Krankenbett oder im Gespräch, wird die spirituelle Seite oft vernachlässigt. Dabei ist sie doch so unerlässlich, wenn ein Caretaker innerlich nicht leerlaufen und austrocknen will. Wir brauchen praktische Hilfe und Unterstützung, aber wir brauchen gleichzeitig Spiritualität, die dem Ganzen Leben und Seele gibt… dafür soll es in Zukunft weitere Einkehrtage und Wochenenden geben.

Ansonsten geht es mir gut…

Das folgende Gebet einer Ordensfrau ist mir bei meiner Arbeit wichtig geworden:

„Herr, und jemand muss dich aushalten,
dich ertragen, ohne davonzulaufen.
Deine Abwesenheit aushalten,
ohne an Deinem Kommen zu zweifeln.
Dein Schweigen aushalten und trotzdem singen.
Deine Leiden, Deinen Tod mitaushalten und daraus leben.
Das muss immer jemand tun mit allen anderen und für sie,
und jemand muss singen, Herr, wenn Du kommst.
Das ist unser Dienst!
Dich kommen sehen und singen.
Weil Du Gott bist,
weil Du die großen Werke tust,
die keiner wirkt als Du und weil Du herrlich bist
und wunderbar wie keiner. Amen.

Pater Michael Zeitz