Nach 10 jährigem Aufenthalt in Bamberg und Brixen (Milland), habe ich vor einem Jahr meine Tätigkeit in Peru-Huanuco wieder aufgenommen. Obwohl ich schon früher hier war, habe ich mich diesmal schwerer getan um mich in den hiesigen Verhältnisse einzugewöhnen. Der Lärm der Stadt ist fast unerträglich der oft bis Mitte in der Nacht andauert, die Autos hupen fast durchwegs und, wenn es auch nicht notwendig wäre, die Musik ist oft so laut, das einem die Ohren weh tun. Dennoch, die Leute hier sind normalerweise sehr freundlich und liebenswürdig, viele aber sehr arm.

Mit dem Essen habe ich mich am Anfang auch schwer getan, denn die Hauptspeise besteht auf Reis, Mittags Reis- Abends Reis. Zum Glück gibt es sehr viel Varianten an gutem Obst. Auch der Stundenplan war fiir mich am Anfang ungewohnt: 8.30 Uhr Frühstück, 13.30 Uhr Mittagessen und 20.30 Uhr Abendessen. Wie man so schön sagt: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und man kann sich mit der Zeit an vieles gewöhnen.

Meine Aufgabe hier besteht darin, die 4 Lokale für die Kinderspeisung zu betreuen. Drei dieser Lokale werden von uns Comboni-Missionaren in der Pfarrei San Pedro betreut. In dieser Pfarrei hat vor Jahren mein Bruder, P. Fidelis, mit der Kinderspeisung angefangen und jetzt sind noch zwei Plätze dazugekommen. Ein weiteres Lokal, das ich auch zu betreuen habe, betreibt die Diözese. Zu den drei Plätzen der Pfarrei kommen täglich an die 350 Kinder und einige Erwachsenen zum Mittagessen.

Ich arbeite gerne den Kindern und freue mich jedes Mal wenn ich die Essensplätze besuche. Es ist eine Freude zu sehen, mit welchem Appetit die Kinder den trockenen Reis mit etwas Gemüse oder Kartoffeln essen. Freilich Fleisch werden sie wohl kaum zu sehen bekommen. Für das kommende Jahr möchte ich den Speisezettel mit mehr Vitamin und Protein verstärken, so weit es mir eben die Kasse erlaubt. Denn diese drei Plätze können nur durch Spenden unserer Förderer erhalten werden. Der Essensplatz der Diözese muss sich praktisch durch den Verkauf der Speisen finanziell selbst erhalten. Es funktioniert wie ein Restaurant, in dem man billiger zu essen bekommt als anderswo.

Am 29. Juni Fest des hl. Peter und Paul, durfte ich in der Kathedrale von Huánuco mein 50. Professjubiläum feiern. Es war ein Dankesfest Gott gegenüberfür die Gnade der Berufung. Der Herr hat mich in den 50 Jahren durch Höhen und Tiefen geführt. Es war auch ein Fest des Dankes für meine Geschwister, Verwandte, Mitbrüder und für alle, welche für mich gebetet haben und es weiterhin tun.

Verbunden im Gebet grüßt Euch Euer

Bruder Jakob