Bauerngruppe in Brasilien segnet den Bauplatz ihrer Kirche
Früh in meinem Ordensleben haben mich Einsätze für soziale Gerechtigkeit bewegt. Es waren Mitbrüder, die irgendwo in der Welt an wichtigen Werken beteiligt waren: In Gilgil beim Aufbau der Handwerkerschule in Südafrika, oder in der Bubenstadt in Ekuador, andere in Brasilien. Auch die Eine-Welt-Arbeit in Ellwangen mit der großen Ausstellung, den Treffpunkt Nord-Süd habe ich als prägend empfunden und erst recht das Haus der Solidarität in Brixen. Sehr verändert haben mich konkrete Erlebnisse in Brasilien. Da waren es hauptsächlich drei: Die brutale Vorgehensweise eines deutschen Pharmakonzerns gegen ein Bauerndorf; der Kampf mit den Kleinbauern gegen die Sojakonzerne und schließlich die harte Arbeit gegen die Bergwerkgesellschaft Vale/Carajasmit ThysenKrupp im Bunde, genau die Gesellschaft, die den Dammbruch Anfang des Jahres 2019zu verantworten hat. Dies hat mein Denken und Handeln, vor allem was Weltwirtschaft und neoliberale Marktwirtschaft betrifft, sehr verändert. Ich bin glücklich über die Arbeit mit den Kleinbauern und die Gründung ihrer Schule.
Bruder Bruno Haspinger aus Taisten in Südtirol ist seit 1958 Comboni-Missionar. Nach Einsätzen in Europa und Brasilien in Jugend- und Eine-Welt-Arbeit und als Prokurator der DSP lebt und arbeitet er nun in Brixen.