Pater Franz Weber im Gespräch mit zwei Bauern in einer Bananenplantage

Es war vor kurzem ein bewegendes Wiedersehen bei einem Gottesdienst mit den Familien von Kleinbauern am „Fischfluss“ in Brasilien. Viele hatten Tränen in den Augen. Bruder Bruno Haspinger und ich hatten uns dort seinerzeit gegen Großgrundbesitzer und Agrokonzerne für sie eingesetzt. Die Politiker standen meist auf der Seite der „Landräuber“, die unsere Gottesdienste durch „Pistoleiros“ überwachen ließen, um uns einzuschüchtern. Noch heute erinnern sich die damaligen Gemeindeleiterinnen und Gewerkschaftsführer an diese bedrohliche Zeit, in der es zuging wie im Wilden Westen. Viele sind seitdem fortgezogen. Aber eine Gruppe von Kleinbauern hat sich dort  bis heute gehalten. Eine landwirtschaftliche Schule mit alternativen Projekten von Viehzucht und Gemüsebau soll die junge Generation vor der Abwanderung in die Städte bewahren. Mit diesen Menschen wissen wir uns nach wie vor tief verbunden.

Wir Missionare sind in unsere Heimat zurückgekehrt. Was uns bleibt ist die Gewissheit, durch den Einsatz unseres Lebens einen Beitrag zum Leben und Überleben dieser Familien geleistet zu haben.

Pater Franz Weber war Seelsorger in Brasilien, später Professor für Theologie an der Universität Innsbruck. Derzeit ist er Bischöflicher Beauftragter für die ständigen Diakone in der Diözese Innsbruck, und er arbeitet in der Pfarrseelsorge.