Mädchen in Acornhoek (Südafrika)

Eine weitverbreitete Meinung ist, Mission sei etwas, das sich in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika abspielt. Heute darf Mission nicht mehr geographisch verstanden werden. Es wird manchmal behauptet, Mission sei Aufgabe von ein paar Orden, die von den Christen hier dafür materiell und ideell unterstützt werden. Andere behaupten, Mission sei weiß, mächtig und reich. Und Mission sei Export eines europäisch geprägten Christentums und europäischer Zivilisation. Andere wieder klagen an, Mission sei gewalttätig, habe keinen Respekt vor anderen Völkern.

Für mich gilt: Gott als Quelle der Liebe will, dass alle Menschen Frieden und Gemeinschaft in ihm haben und untereinander geschwisterlich verbunden sind. In Jesus Christus ist der Höhepunkt dieses Dialogs erreicht. Deshalb sage ich, dass ausnahmslos alle Christen berufen sind, an der „Mission Gottes“ mitzuarbeiten. Achtung und Wertschätzung, Interesse und Barmherzigkeit, Liebe und Solidarität sollen unser Reden und Tun prägen. Es geht um einen Perspektivwechsel: Spurensuche ist angesagt, weil Gott schon lange bei den Menschen ist.

Pater Josef Altenburger war in Uganda und Kenia im Einsatz, arbeitete als Leiter des Studienhauses in Innsbruck und war Provinzial der DSP. Seit 2016 ist er MISSIO Direktor der Diözese Graz-Seckau.