Verkündigung des Evangeliums mit Musik und Gesang
Das Singen von Kirchenliedern ist in der Region von Fangak oft das erste Mittel der Evangelisation. Im Oktober 2017 habe ich zwei Dörfer besucht, wo zuvor noch nie ein Missionar gebetet hatte. Ich wurde von den Bewohnern eingeladen, dort Messe zu feiern. Es kamen Menschen zum Gebet, die in der Mehrheit nicht getauft sind. Erstaunlicherweise kannten alle die Lieder der Messe. Es werden hier mehr Lieder als in einer gewöhnlichen deutschen Messe gesungen, mindestens zwölf, dazu auch noch lang – zehn Minuten das Gloria oder Credo. Und die Leute, die ja zum großen Teil noch gar keine Christen sind, haben alle liturgischen Lieder auswendig gesungen. Die Kirchenlieder hier könnte man mit Hits aus dem Radio vergleichen, modern und mit Schwung. Sie werden bei der Arbeit gesungen und beim Unterwegssein. lange vor dem Missionar gelangen die Lieder in die entlegensten Dörfer. Und sie machen Jesus und sein Evangelium unter Analphabeten bekannt. Die ersten Bibelworte, die erste Katechese, werden durch die Lieder verbreitet und verinnerlicht. Unsere Christen in Nuer haben die Lieder komponiert.
Pater Gregor Schmidt aus Berlin war in Venegono (Norditalien) und Nairobi (Kenia) tätig. Seit seiner Priesterweihe im Jahr 2011 arbeitet er im seelsorglichen Dienst im Südsudan, zunächst in Talì und derzeit in Old Fangak.