Ostermarsch in Ellwangen
In Ellwangen gibt es ein „Aktionsbündnis Mahnwache“ und einen Freundeskreis Asyl. Zu beiden darf ich mich seit Jahren zählen. Wir exponieren uns jeden Samstag in einer meist stillen Mahnwache, organisieren den jährlichen Ostermarsch für den Frieden am Karsamstag und die ökumenische Friedensdekade im November sowie mehrere Mahnwachen wie zum Beispiel am 9. November zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938. Auch der Freundeskreis Asyl hat im letzten Jahr eine Demonstration Pro Asyl mit etwa tausend Teilnehmern organisiert. Im engeren Kreis dieser beiden Gruppen, die eng zusammenarbeiten, fühle ich mich daheim.
Hineingewachsen in diese Thematik bin ich durch meine Erfahrungen in Lateinamerika. Ich wurde Nachfolger von zwei italienischen Pfarrern einer großen Landpfarrei in Ecuador, die wegen ihrer Parteinahme zugunsten der ausgebeuteten Landbevölkerung von den Behörden des Landes verwiesen worden waren. Der lebendige Kontakt mit den betroffenen Menschen sensibilisierte mich für die Themen Gerechtigkeit und Frieden und nahm mir auch die Scheu, mich dafür zu exponieren.
Pater Reinhold Baumann arbeitete in Ecuador und in der Deutschsprachigen Provinz. Er ist Autor der „Geschichte der deutschsprachigen Comboni-Missionare“, Archivar der DSP und Redakteur der Comboni-Seiten im Missionsmagazin „kontinente“.