Meine Vorstellung von Heimat ist die weite Natur mit ihren Felsen, die für Stabilität stehen, und mit den offenen Flächen, wo Platz für uns alle ist (P. Jude Burgers)
Heimat bedeutet für mich eine Atmosphäre von Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit, wo wir die Freude der anderen genauso teilen wie ihre Sorgen. Egal wo ich bin, schließe ich Freundschaft und biete Fürsorge und Mitgefühl. Um mich zu Hause zu fühlen, brauche ich einen Mittelpunkt. Was dabei auch hilft, sind ein gutes Essen und nette Gesellschaft, ob im Slum oder am Strand.
Ich bin in Südafrika unter dem Apartheid-Regime aufgewachsen und erfuhr am eigenen Leib, was es bedeutet, das Haus zu verlieren, heimatlos und landlos zu sein. In einem ablehnenden Umfeld mit wenig Achtsamkeit für andere, bei Konflikten und Gewalt fühle ich mich entwurzelt, bis neue Beziehungen aufgebaut sind.
In meiner Identität als ein von Gott Berufener fühle ich mich verwurzelt. Wo die Kirche fehlt, ist es meine Berufung eine Gemeinschaft aufzubauen, die allen Heimat bietet, besonders den Ärmsten und Verlassensten. Die Anker in meinem Leben sind Gott und die Mutter Gottes. In meinem priesterlichen Dienst verkünde ich die Frohe Botschaft, dass wir überall dort zuhause sind, wo wir uns im Namen Gottes versammeln.
Pater Jude Eugene Burgers wurde 1987 in Kapstadt zum Priester geweiht. Nach missionarischen Einsätzen in Südafrika, Malawi und Sambia ist er derzeit Provinzial der Comboni-Missionare in seiner Heimat Südafrika.