Auszug aus einer E-Mail von Pater Paul:
… In Italien ist jetzt das passiert, was schon in der Römerzeit Brauch war: Ein Senator war ja immer nur für ein Jahr gewählt. Dieses Erbe hat Italien treu behalten. Daher ist es jetzt an der Zeit, dass Monti geht und der Berlutscha (= Berlusconi) wieder kommt. Von der Geschichte lernt man nur in der Schule, aber nicht in der Politik.
Wir haben am 6. Dezember unser neues Haus in Managua gekauft. Die ganze Siedlung wurde ursprünglich für Militärs gebaut, daher sind die Häuser auch alle gleich.
Am Ende dieser Siedlung wohnen sechs Schwestern von Mutter Teresa („Missionarinnen der Nächstenliebe“). Je eine ist aus Ecuador, Guatemala, El Salvador, Mexico und zwei kommen von den Philippinen. Sie besuchen Familien und bei uns holen sie sich die Blumen für ihre Hauskapelle. Ich habe öfters die Messe bei ihnen, zu der auch Leute der Umgebung kommen. Die aktiven Schwestern haben noch ein Haus auf der anderen Seite der Stadt und pflegen alte, alleinstehende Männer.
Hinter und neben unserer Siedlung fängt das Elendsviertel an. Ich hab mich schon mit vielen Jugendlichen von dort angefreundet (obwohl ich 68 bin). Der Pfarrer dieser Pfarrei stammt aus einer reichen Familie. Er ist noch jung, hat aber Schwierigkeiten mit den Menschen hier.
Schon vor Beginn des Advents waren Weihnachtsbäume in vollem Glanz aufgestellt. Man versteht, es geht ums Geschäft. Sonst hat Weihnachten bei uns nichts Besonderes von der Tradition her.
Dafür wird in Nicaragua das Fest der Unbefleckten Empfängnis (Erwählung Marias) groß gefeiert und zwar nicht nur am 8. Dezember, sondern eine Woche vorher und erst recht bis 2 Wochen nachher. Da wird im Haus oder vor dem Haus ein Altar gerichtet mit einer Marienstatue und vielen Blumen sowie mit weißen und blauen Luftballons und einer Menge Lichter. Dann wird gebetet und gesungen. Wenn alle Lieder im Buch durchgesungen sind, dann werden an alle, die gekommen sind, Geschenke ausgeteilt. Zu diesen Feiern gehört die typische Musik aus Nicaragua: die Marimba.
Dieses Fest, so heißt es, haben die Franziskaner im Jahr 1580 nach Nicaragua gebracht, damit sie so missionieren konnten. Das Fest ist bis heute geblieben.“ …