Im März 2024 nahmen Pater Karl Peinhopf und drei Comboni-Studenten von Graz-Messendorf in Slowenien am Gedenkgottesdienst für Pater Josef Musar (1889 – 1973) teil. Pater Karl Peinhopf berichtet von einem Ausflug in die Geschichte der Deutschsprachigen Comboni-Missionare:

Am 17. März 2024, dem 28. Jahrestag der Seligsprechung unseres Gründers Daniel Comboni, machte ich mich, zusammen mit unseren drei Scholastikern, von Messendorf frühmorgens auf den Weg ins slowenische Radece, in der Nähe der Stadt Celje, genau 150 Kilometer von Graz entfernt. Die Comboni-Missionare waren von Dr. Ales Musar eingeladen worden, am Gedenkgottesdienst anlässlich des 50. Jahrestages des Todes seines Verwandten Pater Josef Musar teilzunehmen – eine der prägenden Gestalten einer Reihe von slowenischen Comboni-Missionaren. Dieser wurde in Goreljce geboren und starb 1973 in Radece, wo er auch begraben wurde. Sein Urgroßneffe Dr. Ales Musar bewahrt das Andenken an seinen Urgroßonkel in seiner Heimat und nahm mit seinem Sohn am Gottesdienst teil.

Familienforschung
Nach einem Besuch 2017 im Archiv der Deutschsprachigen Provinz in Ellwangen übersetzte Dr. Musar 2018 alle Schriften seines Urgroßonkels, die dann in die Staatsbibliothek von Ljubljana als kulturelles Eigentum von Slowenien aufgenommen wurden.

Gedenken an P. Josef Musar
Die Messe wurde vom päpstlichen Nuntius von Slowenien, Erzbischof Jean-Marie Speich, zusammen mit dem örtlichen Pfarrer Miro Bergelj und mir gefeiert. Auch Bürgermeister Tomaž Režun war anwesend. Nach dem feierlichen Gottesdienst besuchten wir das Grab von Pater Musar auf dem Friedhof von Radece, wo wir gemeinsam beteten und zwei Kerzen entzündeten; eine von der Familie Musar und eine von mir, als Vertreter der Comboni-Missionare. Anschließend wurden wir zusammen mit dem Nuntius, dem Bürgermeister und weiteren Verwandten von Pater Musar noch zum Mittagessen eingeladen.
Zweifellos war P. Josef Musar eine prägende missionarische Figur: selbst Missionar im Sudan, wenige Jahre nach Combonis Tod, dann Mitglied der ersten Gruppe von Missionaren in der neuen Mission von Südafrika. Auch als Generaloberer hat Pater Musar die damalige deutsche Kongregation sehr geprägt. Er konnte in den 30er-Jahren viele Neueintritte aufnehmen und dann vor allem die Öffnung eines neuen Missionsgebietes vollziehen; 1938 kamen die ersten Missionare nach Peru.
Für mich, aber insbesondere auch für unsere drei Studenten aus Mexiko, Kenia und Mosambik, war dieser Tag ein besonderer Einblick in die Geschichte der deutschsprachigen Comboni-Missionare.

P. Karl Peinhopf
Fotos: Jože Potrpin