„Einigkeit in der Vielfalt“ war das Thema der Hundertjahrfeier der Präsenz der Comboni-Missionare in Südafrika, die am 17. Februar 2024 in der Pfarrkirche von Silverton, Pretoria, begangen wurde. Das Thema spiegelt die Zusammensetzung der lokalen christlichen Gemeinde wider, die bis Anfang der 1990er-Jahre fast ausschließlich aus Weißen bestand, während heute die Mehrheit der Mitglieder aus verschiedenen afrikanischen Ländern kommt.
Alles begann mit einer kleinen Gruppe von 14 Missionaren, die am 11. Februar 1924 in Südafrika ankam. Die Missionare zeichneten sich durch ihr Engagement für den Aufbau der Ortskirche und für die ganzheitliche Entwicklung der Bevölkerung aus. Der Heilige Stuhl übertrug ihnen das Vikariat Lydenburg, ein Gebiet, in dem es nur wenige Katholiken gab. Mit großem Einsatz bauten sie Schulen, Krankenhäuser und Kapellen, gründeten Gemeinden und mehr als 20 Pfarreien in der Diözese. Derzeit sind die Comboni-Missionare noch in den Pfarreien Lydenburg, Waterval und Acornhoek in der Diözese Witbank tätig. Weitere Pfarreien entstanden in den südafrikanischen Diözesen Pretoria, Johannesburg, Kokstad und Durban.
Feier in der Diözese Pretoria
In seiner Eröffnungsansprache unterstrich Pater John Baptist Keraryo Opargiw, Provinzoberer von Südafrika, die Bedeutung der Spiritualität des heiligen Daniel Comboni in der Welt von heute und insbesondere in Afrika: „Comboni lehrt uns, dass Mission bedeutet, sich auf das Schicksal der Menschen einzulassen, sich als Teil von ihnen zu fühlen, sich ihnen nicht als Außenstehender oder Fremder zu nähern, der die Realität von außen erlebt und die anderen aus der Ferne und von oben betrachtet. Comboni hat mit den Afrikanern gemeinsame Sache gemacht. Er glaubte und vertraute den Afrikanern, die er nicht nur als Ziele der Evangelisierung, sondern als Subjekte und Protagonisten der katholischen Evangelisierung betrachtete. Für Comboni war die Mission nicht mehr eine persönliche Angelegenheit einer einzelnen Kongregation, sondern eine Verpflichtung der ganzen Kirche. Dies ist Combonis Vision der Mission und der Kirche – eine wahrhaft prophetische Vision, die seiner Zeit weit voraus war!“
Der Eucharistiefeier zu Ehren des heiligen Daniel Comboni stand der derzeitige Erzbischof von Pretoria, Dabula Anthony Mpako, vor. Mit ihm konzelebrierten drei Bischöfe und mehrere Mitbrüder. In seiner Predigt hob der Erzbischof die Bedeutung der Botschaft Daniel Combonis hervor, der in prophetischer Weise die Verkündigung des Evangeliums in Afrika mit der sozialen und wirtschaftlichen Umgestaltung der Lebensbedingungen der afrikanischen Völker verband.
Weitere Jubiläumsfeiern werden dieses Jahr in den Diözesen Johannesburg, Durban und Witbank stattfinden.
Efrem Tresoldi, John Baptist Opargiw, Ulrike Lindner