„Nach einiger Zeit in Südafrika fiel mir auf, dass die Menschen nach den Eucharistiefeiern verschwanden und in den Alltag zurückkehrten. Das machte mich nachdenklich: Wie leben die Leute ihren christlichen Glauben die Woche über? Hausbesuche halfen mir, persönliche Beziehungen zu knüpfen, ich lernte die Sprache und Kultur der Menschen und nahm ihre täglichen Sorgen wahr. Hier herrscht tatsächlich große Armut, nicht nur auf finanzieller, sondern auch auf sozialer Ebene. Es gibt kaum intakte Familien, viele Großeltern sorgen für ihre verwaisten Enkelkinder. Ich teile den Schmerz der Menschen, die sich nach einer Verbesserung in Familie und Gesellschaft sehnen. Dies lässt mich fragen: „Weshalb arbeite ich hier? Welche Auswirkung habe ich auf das Leben der Menschen?“ Ich fühle mich berufen, den täglichen Überlebenskampf der Menschen mitzumachen und die Freude am Glauben mit ihnen zu teilen. Für mich ist dies eine wichtige und den ganzen Menschen umfassende Mission, eine Mission des Gehens mit den Menschen.“
P. Paul Kambo aus Kenia war in seiner Heimat über fünf Jahre im missionarischen Einsatz, bevor er 2010 nach Mount Ayliff in Südafrika versetzt wurde. Seit 2012 arbeitet er in Pietermaritzburg.