Gabenbereitung beim Gottesdienst in Bangui (Zentralafrikanische Republik)
Die Situation des Landes hat sich aus politischen und ökonomischen Gründen seit 2013 sehr geändert. Die Pfarrei, wo ich tätig bin, wurde schon vier Mal überfallen. Nach meinem Studium dachte ich, dass ich irgendwo den üblichen Priesterdienst übernehmen werde. Doch nach nur einem Jahr hatte sich das Grundstück der Pfarrei in ein Flüchtlingslager umgewandelt. Etwa 6000 Menschen suchten hier Sicherheit. Ich studierte Philosophie und Theologie, um die Menschen zu begleiten, aber die Situation vor Ort war ganz anders. Ich musste praktische Medizin lernen, als Hebamme helfen, Malariafälle behandeln… Diese Erfahrungen haben mich ganz nahe zu den Menschen gebracht. Wir haben gemeinsam gelitten, und wir versuchten immer wieder, gemeinsam aufzustehen. Die Zeit hier hat mir ein neues Verständnis von Mission geschenkt.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jung. Unsere Arbeit besteht darin, den Jugendlichen eine Perspektive zu geben. Trotz aller Schwierigkeiten bleibt die Kirche das einzige Zeichen der Hoffnung. Frauen und Männer, Kinder und junge Leute lassen sich nicht entmutigen.
Pater Moses Otii aus Uganda studierte in Innsbruck Theologie. Seit der Priesterweihe ist er in der Zentralafrikanischen Republik im missionarischen Einsatz.