Kleine Kredite helfen zur Selbsthilfe
Die “Ekal Ngolo Ka-Akuj” Frauengruppe in Matany/Uganda wurde im Jahr 2015 ins Leben gerufen und wird derzeit von P. Denis Olok, einem einheimischen Mitbruder durchgeführt.
Hintergrund
Die Initiative ist die Antwort auf die extrem hohe Armut in dieser Region. Die dort lebenden Karamojong sind Semi-Nomaden, also Viehhirten, die auch begrenzt Landwirtschaft betreiben. Die Frauen spielen in diesem Gesellschaftssystem eine untergeordnete Rolle. Von daher versteht sich das Projekt als Beitrag, die Stellung der Frauen aufzuwerten.
Programm
Das Programm umfasst einen Katalog von Aktivitäten. Neben der Verbesserung der landwirtschaftlichen Praktiken sowie des Verkaufs landwirtschaftlicher Produkte auf den Märkten, werden Mini-Kredite an Frauen zur Eröffnung von Kleingeschäften vergeben. Mit diesen Geldern können diese Frauen kleinere Läden eröffnen. Diese Kredite werden von Spenden gespeist und bei erfolgreicher Geschäftstätigkeit von den Frauen ratenweise zurückgezahlt. Außerdem bietet das Projekt im Laufe der nächsten drei Jahre neben allgemeiner Beratung, Trainingskurse für Buchführung, Nutztierhaltung, Ackerbaukunde, Geflügelhaltung, Imkerei u.a.m.
Perspektive
In dieser äußerst benachteiligten Region verspricht man sich von diesen Projekten eine nachhaltige positive Veränderung für die dort lebenden Menschen. Armut, niedriges Bildungsniveau, Alkoholismus, häusliche Gewalt und die hohe Abwanderung vor allem von Jugendlichen, prägen in vielen Fällen den Alltag. Ein Team von 28 Frauen und einigen männlichen Katechisten besuchen dreimal wöchentlich die verschiedenen Zentren um die Menschen für eine Umbildung der sozialen Verhältnisse zu sensibilisieren. Diese Erziehungshilfen finden dann ihren praktischen Anreiz in den Selbsthilfeprojekten.
Umsetzung
Mit Hilfe der Zinsen, die für jeden Kredit zurückbezahlt werden, konnte von 2018 – 2021 insgesamt 143 Familien geholfen werden. Um die Verwaltung zu erleichtern, werden diese Familien in Gruppen von 10 Familien mit entsprechenden Leitern zusammengefasst. Bei der Auszahlung der Gelder werden auch Fotos der Empfänger gemacht, um die Nachverfolgung zu erleichtern.
Herausforderung in der Corona-Zeit
Die Corona-Pandemie hat den reibungslosen Ablauf des Projektes stark beeinträchtigt. Zweimal musste das Projekt völlig abgebrochen werden, nachdem das Land durch einen totalen Lockdown völlig abgerigelt war. Nach Aufhebung des Lockdowns war es den meisten Familien nicht mehr möglich, das Geld zurückzugeben, manche wanderten sogar an andere Orte ab, wie es bei den Karimojong üblich ist. All dies führte dazu, dass ein Großteil des Geldes in Form von unbezahlten Schulden nicht mehr zur Verfügung steht.
Langfristige Ziele
Es wäre schön, weitere Mittel in Höhe von 3.000 – 4.000 Euro zu finden,um noch mehr bedürftige Familien zu erreichen. Dies wird es ihnen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu verbesser, so dass sie in der Lage sind, einige der grundlegenden Bedürfnisse der Familien zu befriedigen, insbesondere Lebensmittel in dieser Corona-Pandemie, in der die Familien hier in Karamoja stark unter Hunger leiden.
Langfristig möchten wir bestimmte fähige Familien in Form eines langfristigen Darlehens unterstützen, damit sie halbfeste Wohnstätten für sie errichten können. So könnten sie sich für einen längeren Zeitraum an einem Ort niederlassen.