An Fronleichnam, in Italien am Sonntag, 19. Juni, gefeiert, begingen die beiden Comboni-Missionare Pater Eduard Falk und Pater Albin Grunser in ihrer Südtiroler Heimat Terenten ihr Diamantenes Priesterjubiläum. Beide waren Jahrzehnte in Peru tätig.

Die Fronleichnamsprozession mit der Musikkapelle Terenten. Foto: Monika Falk

Als die beiden Jubilare vor über 60 Jahren ihr heimatliches Bergdorf Terenten verließen, zuerst für Schule und Studium, später für ihre Missionsaufgaben, war das Leben in ihrer Heimat geprägt von Armut und vom großen Einfluss der Kirche. Es galt als Privileg, eine weiterführende Schule besuchen zu dürfen und zu studieren. Der Priester war angesehen. Auch war die dörfliche Gemeinschaft noch sehr in sich geschlossen. Umso erstaunlicher ist der Weg, den die beiden einschlugen und der sie in die Mission nach Peru führte.
Während sie in Peru waren, blieb die Zeit auch in ihrer Heimat nicht stehen. Gab es in ihrer Jugendzeit in Terenten immer einen eigenen Pfarrer und sogar einen Kooperator, so wird auch die Pfarrei Terenten in naher Zukunft mit vier anderen Pfarreien zu einer Seelsorgeeinheit zusammengeschlossen sein. Der Priester ist auf die Mitarbeit von Laien angewiesen.
Die beiden Jubilare sind die letzten noch lebenden Priester, die aus Terenten stammen. Das bedeutet, dass die getauften und gefirmten Christinnen und Christen selber Mitverantwortung für die Weitergabe des Glaubens übernehmen und aktiv werden. Alleine kann kein Pfarrer eine lebendige Kirche aufbauen. Dafür braucht er die Mitarbeit von vielen unterschiedlichen Menschen mit ihren Fähigkeiten.

Es galt als Privileg, eine weiterführende Schule besuchen zu dürfen und zu studieren.

Dass dieses Ineinandergreifen von kleineren und größeren Rädchen sehr wohl funktionieren kann, haben die Terner am Fronleichnamssonntag eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Jubiläumsfeier wurde zu einem frohen und feierlichen Fest für die Pfarrgemeinde.

Pater Hans Maneschg zelebrierte bei der Fronleichnamsprozession in Terenten. Foto: Monika Falk

Beim Festgottesdienst ging Pater Hans Maneschg auf das Festtagsevangelium von der ,Brotvermehrung‘ ein. Dabei geht es nicht nur um Hunger nach irdischem Brot, sondern Hunger nach Orientierung, nach Sinn im Leben, nach Frieden.
Brot wird dort vermehrt, wo es miteinander geteilt wird. Die Jubilare haben ihr Leben mit vielen Menschen in Peru geteilt: Pater Albin, der als Religionslehrer an einem großen Gymnasium in Tarma wirkte, und dabei immer Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit seinen peruanischen Kolleginnen und Kollegen legte, und Pater Eduard mit zahlreichen sozialen Projekten und als ein einfühlsamer Seelsorger, der offene Ohren für die Nöte der Menschen hatte.

Monika Falk