Vom 23. bis 26. Juni trafen sich die Mitglieder der Deutschsprachigen Provinz (DSP) der Comboni-Missionare im Ellwanger Missionshaus. Neben geistiger Nahrung mit Impulsen, Vorträgen, Gebeten und Messen ging es vor allem um Organisation, Planung, Information, Personalien und natürlich den Austausch mit den Mitbrüdern – man sieht sich eben nicht so oft.
Wenn sich eine Großfamilie trifft, dann menschelt es auch, mal mehr, mal weniger. Jede und jeder kennt das aus eigener Erfahrung. So ist es auch in einer Ordensgemeinschaft.
Zunächst entscheidet man sich aufgrund einer inneren Berufung für einen Orden. Mit den Mitbrüdern teilt man die Spiritualität und Lebensweise, die auf bestimmten Regeln beruht, die das Zusammenleben und die zu erledigenden Aufgaben regeln. So, wie in jeder Familie Regeln das Zusammenleben im besten Fall leichter machen. Aber, und da ist wohl der große Unterschied, in der Familie gibt es Eltern und Kinder, und es ist klar, wer die Regeln macht, deren Einhaltung kontrolliert und das Sagen hat.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Joh 15,16

Auch in der Ordensgemeinschaft gibt es eine hierarchische Struktur: Der Generalobere bzw. der Provinzial und sein Provinzrat entscheiden nach bestem Gewissen, die Mitbrüder sollen die Entscheidungen mittragen und im besten Fall annehmen. Das ist für einen Missionar, der oft schon Jahre in der Mission war, eigenständig und allein Entscheidungen treffen musste und gefährliche Situationen durchstanden hat, sicher nicht immer einfach.
So bedarf es bei Ordensmitgliedern vielleicht aufgrund ihrer eigenen besonderen Erfahrungen, aber auch ihres oft unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes mehr Anstrengungen, sich immer wieder auf das Zusammenleben mit den Mitbrüdern einzulassen. Dabei können sie auf ihren Glauben bauen und sich Gottes Führung anvertrauen, der sie zu ihrem Dienst berufen hat (Joh 15,16).

Ulrike Lindner