Nach dreijähriger Pause können wieder zwei junge Frauen als Missionarinnen auf Zeit (MaZ) nach Uganda ausreisen. Pater Günther Hofmann berichtet von der Aussendung in Nürnberg, und Maren Bawidamann stellt sich vor, gefolgt von Julia Julius in der nächsten Ausgabe.
Über unseren neuen Partner, die Servicestelle für Weltkirchliche Friedensdienste der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Wernau, entsenden die Comboni-Missionare nun wieder junge Freiwillige in ihre Projekte. Die Servicestelle übernimmt die Vorbereitung im Rahmen des Weltwärts-Programms, während die Comboni-Missionare für die Begleitung vor Ort verantwortlich sind.
Während des Vorbereitungsseminars für den einjährigen Einsatz in Uganda wurden am 10. Juni im Provinzialat in Nürnberg die beiden jungen Frauen als „Missionarinnen auf Zeit“ (MaZ) im Gottesdienst entsandt:
Maren Bawidamann ist Erzieherin und kommt aus Lauchheim (Ostalbkreis). Julia Julius ist Abiturientin und kommt aus Marbach am Neckar bei Ludwigsburg.
Die beiden jungen Frauen sind schon viele Jahre als Ministrantinnen und Jugendleiterinnen in ihren Heimatgemeinden engagiert. Ab Mitte September werden sie im St. Kizito Hospital in Matany in Uganda ihren Freiwilligendienst beginnen. Als Zeichen der weltkirchlichen Verbindung ihrer Heimat nach Uganda haben wir ihnen ein missionarisches Kreuz und eine Bibel überreicht.
Ihr direkter Ansprechpartner in Matany ist Bruder Günther Nährich. Er stammt aus Bopfingen und ist seit vielen Jahren als Verwaltungsleiter und Geschäftsführer des Krankenhauses tätig. Er freut sich, wieder Freiwillige in Matany begrüßen zu können. Wohnen werden die zwei MaZ voraussichtlich bei den Comboni-Schwestern, die auch in Matany sind.
Günther Hofmann
Maren Bawidamann ist 19 Jahre alt und kommt aus Lauchheim bei Aalen. Für die Zeit nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin hatte sie mehrere Optionen, wie es für sie weitergehen sollte. Per Zufall, oder besser, durch Gottes Führung, war ihr dann klar, wohin die Reise geht: einfach geradeaus – nämlich zu einem Einsatz mit den Comboni-Missionaren im St. Kizito Hospital in Uganda. Hier stellt sie sich vor:
Ins Ausland
„Nach Corona hatte ich den Wunsch, mal wieder rauszukommen. In dieser Zeit habe ich oft Spaziergänge gemacht und dabei auch Podcasts gehört. In einem empfahl der Sprecher, nach der Schule ins Ausland zu gehen, da es den Horizont sehr erweitert. Ich habe mich dann bei Organisationen, auch für AuPair usw. informiert. Da ich gern mit Kindern arbeite und mir der Glaube wichtig ist, habe ich mich bei christlichen Organisationen umgeschaut.
Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt.
Sprüche 4,25
Gottes Führung
Eine junge Frau aus unserer Nachbargemeinde hatte schon ein Auslandsjahr in Afrika gemacht. Im Gespräch erfuhr ich, dass auch ihre Mutter bereits 1992 für ein Jahr in Uganda war. Diese nannte mir auch andere Orden, die Freiwilligendienste anbieten, zum Beispiel die Untermarchtaler Schwestern in Tansania [Anm.d.Red. Margit Hutter war 1992 die erste Frau als Freiwillige der Comboni-Missionare der DSP. Siehe auch Artikel auf S. IV].
Nach diesem Gespräch hatte ich das Bild eines Weges mit drei Gabelungen vor Augen: links zu Studium/Beruf, geradeaus zum Auslandsjahr nach Afrika mit den Comboni-Missionaren oder den Salesianern Don Boscos oder nach rechts mit den Untermarchtaler Schwestern nach Tansania.
Am nächsten Tag hatte ich meine stille Zeit und las Bibel. Ich bekam den Vers Sprüche 4,25 ans Herz gelegt: „Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt!“ Da wusste ich, dass ich ein Auslandsjahr mit Don Bosco oder den Comboni-Missionaren machen werde. Da die Comboni-Missionare auch in Ellwangen einen Standort haben und das für mich näher ist, habe ich mich dafür entschieden und schrieb eine Bewerbung.
Offen für neue Erfahrungen
Ich war noch nie in Afrika und freue mich darauf, die dortige Lebensweise und Kultur kennenzulernen, vor allem auch auf die Arbeit mit Kindern. Sicherlich werde ich vieles vermissen, aber das nehme ich in Kauf.
Ich möchte hautnah erfahren, wie man mit einem vermutlich deutlich niedrigeren Lebensstandard zurechtkommt, um mir bewusst zu werden, wie privilegiert wir hier in Deutschland leben und um dies wieder mehr schätzen zu können.
Es werden sicher herausfordernde, aber auch schöne Zeiten kommen. Ich rechne mit Heimweh und Zeiten, wo mir alles zu viel sein wird. Aber ich glaube auch an die schönen Zeiten, wenn ich mich in Matany wohlfühle und meinen Platz dort gefunden habe. Ich habe mal gehört: Wer sich Sorgen macht, stellt sich eine Zukunft ohne Gott vor. So möchte ich vertrauen, dass er mit mir diesen Weg geht, denn er hat mich dorthin geführt. Ich bin gespannt, was mich erwartet!“
Maren Bawidamann
Bilder vom Aussendungsgottesdienst am 22. Juli in Rot an der Rot finden Sie hier.