Liebe Freunde!

Ich befinde mich gerade im Scholastikat der Comboni-Missionare in Neapel und bin im 5. Jahr. Normalerweise dauert das Scholastikat vier Jahre, da ich aber letztes Jahr die zweijährige Spezialisierung „Interreligiöser Dialog“ angefangen habe, habe ich meine Oberen gefragt, ob es möglich wäre, noch ein Jahr im Scholastikat zu bleiben, um die Studien zu beenden.

Unsere Hausgemeinschaft ist sehr international, da wir 18 Personen aus 14 verschiedenen Ländern sind. Wir kommen aus Europa, Amerika und Afrika, und es ist nicht immer leicht zusammenzuleben, da sich verschiedene Kulturen und Gedanken treffen. Was uns aber eint ist der gleiche Glaube in Jesus Christus und der Wunsch, den Traum des Heiligen Daniel Comboni weiterzubringen. Das ist das Schöne daran, in einer missionarischen Gemeinschaft zu leben.

An den Wochenenden fahre ich mit zwei Mitbrüdern aus dem Kongo und dem Tchad nach Castel Volturno. Das ist eine kleine Stadt, 30 Minuten mit dem Auto entfernt, wo wir eine weitere Comboni-Gemeinschaft haben. Dort leben drei Patres, die in der Pastoralarbeit mit Migranten tätig sind. Diese Migranten kommen hauptsächlich aus Ghana und Nigeria. Castel Volturno ist die Stadt Europas mit der höchsten Anzahl an Migranten pro Einwohner. Ich helfe in der Pfarrei mit, beim Katechismusunterricht für die Kinder, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten, und wenn die Patres Messe feiern. Sonst gehe ich auf Familienbesuch und versuche unsere Leute immer besser kennenzulernen und zu helfen, wo es möglich und nötig ist.

Wenn alles gut geht, werde ich im Juni mit den Kursen an der Universität fertig, dann im Juli die ewigen Gelübde ablegen und die Weihe zum Diakon empfangen. Danach werde ich nach Rom gehen, um in unserem Generalat die Abschlussarbeit zu beenden. Mit Gottes Hilfe werde ich nächstes Jahr zum Priester geweiht und dann in die Mission starten. Ich möchte gerne nach Afrika, genauer in den Südsudan. Das ist mein Traum, ich muss aber warten, ob auch meine Oberen einverstanden sind!

Gottes Segen und verbunden im Gebet,

Euer Stefano Trevisan