Karamoja, wo wir das St. Kizito Krankenhaus betreiben, gilt immer als kritisch in Bezug auf Nahrungssicherheit. Derzeit können wir nicht von einer Hungersnot reden. Freilich gibt es immer wieder Kinder, die in unterernährtem Zustand ins Krankenhaus kommen oder auch ältere Menschen, die kaum jemanden haben, die sich um sie kümmern. Unser Basisgesundheitsteam fährt regelmäßig in „hard to reach areas“ [abgelegene Gebiete], um den Leuten dort medizinisch zu helfen, Schutzimpfungen durchzuführen, schwangere Frauen zu untersuchen, Kranke zu behandeln und auch den Ernährungszustand von Kindern zu überprüfen.
Letzte Woche wurden in einem „Settlement“ drei völlig unterernährte Kinder entdeckt, doch wollten die Mütter mit Ausnahme von einer nicht ins Krankenhaus mit kommen um das Kind langsam wieder zu kräftigen. Sie haben jetzt in der Regenzeit auf ihren Feldern viel zu tun und die anderen Kinder zu versorgen. Sie meinten, dass sie ihre unterernährten Kinder selber versorgen können. Doch wenn nicht gezielt und systematisch geholfen wird, schaffen es viele Kinder nicht.
Kürzlich wurde mir erzählt, dass ein alter Mann, der auf der Inneren Abteilung behandelt wurde und entlassen werden konnte, nicht mehr heim gehen wollte mit dem Argument: „Ich hab niemand daheim, der mich versorgt. Hier habe ich jeden Tag meine Mahlzeiten bekommen.“ …
Für mittelose Patienten, Unterernährte, sowie Patienten ohne Begleitpersonen kochen wir vom Krankenhaus und dafür sind wir freilich immer auf Hilfe von Spenden, etc. angewiesen.
Abschließend sende ich Euch herzliche Grüße und danke für all Euren Dienst.
Bruder Günther Nährich