Lichterprozession in Äthiopien
Gewandelt hat sich auf meinem Weg als Comboni-Missionsschwester sehr viel. Anfangs bot sich mein Beruf als Lehrerin als guter Einstieg, um in Eritrea und Äthiopien zu arbeiten und unter den Menschen etwas zu wirken.
Inzwischen liegt für mich nun der Schwerpunkt mehr auf dem Sein. Wie es einmal eine arme, AIDS-kranke Frau, die ich in Äthiopien betreut hatte, ausdrückte: „Wenn du da bist, spüre ich eine große Ruhe. Ich spüre, Gott ist mit dir.“ Wie mich überhaupt der tiefe Glaube der Menschen in Eritrea und Äthiopien sehr geprägt hat.
Seit 2016 bin ich in Rom, um im Generalsekretariat mitzuarbeiten. Wir sind hier eine sehr internationale Gemeinschaft von etwa dreißig Schwestern. Und da kommt vieles aus der ganzen Kongregation zusammen, jung und alt.
Und auch in der Stadt gibt es immer wieder Initiativen und Aktionen zum Mitmachen, wie zum Beispiel der Jahrestag gegen Frauenhandel, der im Jahr 2019 besonders groß begangen wurde, getragen von einem Netzwerk von verschiedensten Ordensfrauen. Ein Wandel hin zu Vernetzungen und Solidarität vor den Brennpunkten der heutigen Zeit.
Schwester Gertrud Höggerl aus der Steiermark war Lehrerin und Verwalterin der Gemeinschaft in Äthiopien. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Rom.