Unterwegs in Südafrika
Ich war der erste, der die „Rotation“ in der südafrikanischen Provinz erleben durfte. Im Rückblick fällt die geographische Umstrukturierung auf. Nach Ende der Apartheid zogen viele Menschen auf der Suche nach besserer Arbeit in die Städte. Kleine Außenstationen verschwanden, die Pfarreien an anderen Plätzen wuchsen. Wichtig bei der Arbeit waren unsere Missionsschulen, denen von der Regierung die Unterstützung entzogen wurde. Die Antwort war die Katechistenschule in Glen Cowie. Inzwischen engagieren die Gemeindemitglieder sich für ihre Pfarreien. Zuerst war der „Missionar“ alles, von Lehrer zu Taxifahrer bis zum Briefträger. Die Pfarrgemeinderäte wurden eingeführt und heute haben sie große Mitverantwortung in allen Pfarrangelegenheiten. Was schwerer geworden ist für uns, ist sicher die Zersplitterung unter den „Kirchen“. Ein weiterer Aspekt: Als ich 1965 anfing, war bei den Versammlungen ein einheimischer Priester zugegen, jetzt sind Weiße die Ausnahme. Die Leute freuen sich über diese Veränderung und unterstützen ihre Priester. Somit sind wir Mitarbeiter geworden, was ja eigentlich das Ziel ist.
Pater Konrad Nefzger bekam nach Studien in Ellwangen und Bamberg die Sendung nach Südafrika. Dort war er, mit drei Jahren Unterbrechung in Neumarkt, 50 Jahre lang im Einsatz. Seit 2018 lebt er in Ellwangen.