Liebe Freunde, grüß Gott,
es hat sich wieder einiges bewegt in Nord-Uganda. Der 18. Juli – ein Tag großer Freude mit riesiger Beteiligung. Zwei Diakone wurden in Namokora zum Priester geweiht, je einer aus meinen bislang zwei Pfarreien. Namokora und Omiya Anyima. In vier Jahren hatten wir nun dreimal je zwei Neupriester aus meinen Pfarreien. Das ist ein besonderer Segen. Und alles gute Leute, das erleichtert die überfällige Übergabe.
Am 11. Juli hat dann unser Erzbischof die Namokora-Pfarrei an einen meiner Jungpriester, Pater William, übergeben. Ich mache weiter in der Pfarrei Omiya Anyima mit etwa 22 Außenstellen, unerschlossen und fast unterentwickelt, noch ohne notwendige Strukturen. Ein kleines Pfarrhaus ist im Bau, einige Kirchen, Kapellen und Schulen sind ebenfalls zu errichten. In der kleinen Unterkunft, in der ich jetzt lebe, kommt die Decke herunter. Ich gebe mir noch ein Jahr und hoffe, dass ich dann auch diese Pfarrei in jüngere Hände übergeben kann. Mit 75 Jahren möchte ich aufhören, die Kraft lässt gehörig nach und Malaria nimmt immer mehr gefährliche Formen an.
Die böse Nachricht: Hunger überall. Der Regen kommt fast fünf Monate zu spät, alles ist verdorrt. Keine Ernte, kein Geld für die Behandlung von Krankheiten, für Schulgebühren und nichts zu essen. Das tut so weh.
Wie das Überleben sichern? Auch die Schulgelder steigen wegen den stetig steigenden Lebensmittelpreisen. Hilfsorganisationen bringen keine Nahrungsmittel mehr. Doch wir lassen die Jugendlichen nicht im Stich. Wir machen Speisungen, auch in den Kindergärten. Diese harte Zeit muss durchgestanden werden.
Euch allen Dank und Vergelt’s Gott. Ihr seid so großzügig, das gibt uns Kraft zum Durchhalten.
Gott segne Euch.
Herzliche Grüße
Euer
Pater Josef Gerner