Das Provinzialat der Comboni-Missionare in Nürnberg liegt in der Pfarrei St. Kunigund. Ehrenamtliche organisieren zusammen mit den evangelischen Nachbarn eine Kleiderkammer und ein Begegnungscafé für ukrainische Flüchtlinge.

Nachdem die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in Nürnberg ankamen, taten sich auch Mitglieder der katholischen Gemeinde St. Kunigund und der benachbarten evangelischen Gemeinde St. Peter zusammen, um miteinander eine Kleiderkammer für die Geflüchteten zu organisieren. Viele Leute brachten Kleider für Frauen und Kinder, Schuhe, Bettwäsche und Spielsachen, die jeden Tag in der Kirche abgestellt werden konnten und die Kleiderkammer füllten. Die Comboni-Missionare stellen ihre Räume dafür zur Verfügung und begleiten die ehrenamtlichen Helfer, die die gespendeten Artikel wöchentlich an 50 bis 100 ukrainische Familien weitergeben.

Begegnungscafé
Bald war klar, dass es den Flüchtlingen aus der Ukraine neben materieller Hilfe auch an Gelegenheiten fehlte, mit anderen in Kontakt zu kommen. Deshalb wurde das Begegnungscafé ins Leben gerufen, das jeden zweiten Freitag bei Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal von St. Kunigund zum gemeinsamen Reden und Spielen einlädt. Einzelne Mitglieder der Pfarrei helfen beim Übersetzen, so dass Geflüchtete und Gemeindemitglieder “ins Gespräch” kommen können.

Benefizflohmarkt
Schnell kam auch die Idee für einen ökumenischen Benefiz-Flohmarkt auf, um die Menschen in der Ukraine auch finanziell zu unterstützen. Am 7. Mai wurde mit vielen gespendeten Artikeln, mit Versteigerungen und Kaffee- und Kuchenverkauf ein Erlös von 3000 EUR erzielt, der über den Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg den Menschen in Charkiw zugutekommt.
Die Kleiderkammer lief Ende Juli aus, da die Ukrainer*innen inzwischen anderweitig Hilfe finden. Das Begegnungskaffee soll weitergehen und weitere Kreise ziehen.

Deutschunterricht
Auch im Missionshaus in Ellwangen in der Rotenbacher Straße werden Flüchtlinge – auch schon vor dem Krieg in der Ukraine – mit Deutschkursen unterstützt. Der Freundeskreis Asyl bietet für Mütter mit Kleinkindern ehrenamtlich einmal wöchentlich Deutschunterricht an. Die Kinder werden in dieser Zeit betreut.

Ulrike Lindner