Am 16. Juli 2022 wird Pater Philipp Jeningen in der Basilika zu Ellwangen seliggesprochen. Kardinal Semeraro, der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen im Rom, wird die Seligsprechung in einer festlichen Eucharistiefeier selbst vornehmen.

Gesamtansicht des Bildes von Gerhard Stock mit P. Philipp Jeningen. Foto: Reinhold Baumann.

P. Philipp Jeningen (1642-1704) lebte als Jesuitenpater in Ellwangen und ist dort auch begraben. Der Volksmissionar, der bis heute als „der gute Pater Philipp“ bekannt ist, war im 17. Jahrhundert in Ellwangen tätig. Johann Philipp Jeningen wurde 1642 als viertes von elf Kindern des Goldschmieds und Bürgermeisters Nikolaus Jeningen und seiner Frau Anna Maria in Eichstätt geboren. Dort wuchs er in einfachen Verhältnissen in der vom Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstörten Stadt auf. 1663 trat er in Landsberg in den Jesuitenorden ein und wurde am 11. Juli 1672 im Eichstätter Dom zum Priester geweiht.
1680 wurde er nach Ellwangen geschickt. Dort betreute er die Mutter-Gottes-Kapelle auf dem Schönenberg und setzte sich angesichts steigender Pilgerzahlen dafür ein, die Kapelle durch eine große Wallfahrtskirche zu ersetzen. Obwohl er gern dem Beispiel des heiligen Franz Xaver folgen und in die Mission gehen wollte, kam er seinen Pflichten in den Gebieten um Ellwangen vorbildlich nach. Der Missionar war ein beliebter Seelsorger und Prediger.

Ein unermüdlicher Missionar
Am 8. Februar 1704 starb P. Philipp und wurde in der Basilika St. Vitus beigesetzt. In der Grabinschrift wird er als „ein im Ellwanger Bezirk und weit in der ganzen Umgegend in vier Bistümern unermüdlicher Missionar“ bezeichnet. Bei den Menschen in Ellwangen und Umgebung hat das Wirken von Pater Philipp Jeningen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bald nach seinem Tod setzte seine Verehrung ein. Heute pilgern jeden Sommer vor allem junge Menschen unter dem Motto „Aktion Spurensuche“ in einer fünftägigen Wallfahrt von Eichstätt nach Ellwangen. Das Seligsprechungsverfahren für Pater Philipp Jeningen wurde 1920 eröffnet. Nach mehr als 100 Jahren wurde 2021 ein Pater Jeningen zugeschriebenes Wunder von Papst Franziskus anerkannt.

Ulrike Lindner

Weitere Informationen zur Seligsprechung finden Sie hier:
https://se-ellwangen.drs.de/philipp-jeningen.html,
https://www.drs.de/ansicht/artikel/vitaminspritzen-inmitten-einer-verwundeten-zeit.html,
https://www.drs.de/ansicht/artikel/pater-philipp-tut-gut-und-klingt-gut.html,
https://www.drs.de/schoenenberg.html,
https://www.jesuiten.org/news/philipp-jeningen.
Ein Gespräch von radio horeb mit Wallfahrtsdirektor Pater Norbert Traub zum Thema Spiritualität und Philipp Jeningen finden Sie hier.