Unter Leitung von Bruder Hans Eigner wird zurzeit das bisherige „Afrika-Haus“ in Graz-Messendorf umgebaut. Wenn es fertig ist, wird die Gemeinschaft der Comboni-Missionare dort einziehen.
Es ist die Frage im Raum gestanden, ob sich die Comboni-Missionare ganz aus Graz zurückziehen und damit die letzte Niederlassung in Österreich schließen sollen. Die Mitbrüder werden weniger und älter. Nach der Schließung des Schülerheims 1990 zogen dort die Comboni-Hausgemeinschaft und MISSIO- Steiermark ein. Das freigewordene alte Missionshaus wurde zum „AfrikaHaus“, eine Unterkunft für afrikanische Studenten und Asylbewerber. Inzwischen ist MISSIO wieder ausgezogen und auch für die Afrikaner wurden andere Lösungen gefunden.
Bleiben oder gehen?
Diese Frage stellte sich jetzt der Provinzleitung. Mit dem Votum der Mehrheit der Mitbrüder beschloss sie, eine Hausgemeinschaft in Messendorf zu belassen. Für sie wird das alte Missionshaus hergerichtet und renoviert. Über die weitere Verwendung des ehemaligen Schülerheims laufen Gespräche mit der Diözese und der Caritas.
Gründe für das Bleiben sind vor allem die lange Tradition der Comboni-Missionare seit 1908 in der Steiermark. Niederlassungen hatten sie zeitweise in der Paulustorgasse in Graz und in Unterpremstätten. Es ist der Freundeskreis des „Werk des Erlösers“ entstanden, der uns nach wie vor wichtig ist. In den letzten Jahren hat sich außerdem eine aktive Gottesdienstgemeinde als Teil der Pfarre St. Peter gebildet. Pater Josef Altenburger ist Direktor von MISSIO. Wir wollen auch die Verbindung zur Flüchtlingsarbeit über die Caritas weiter pflegen.
Graz ist gewissermaßen ein Tor zum Südosten Europas. Unter den allerersten Missionaren schon zur Zeit Combonis waren viele aus Slowenien. Außerdem ist Graz innerhalb unserer deutschsprachigen Provinz der einzige Standort mit einer theologischen Fakultät. Dort besteht die Möglichkeit einer theologischen Ausbildung und eines Promotionsstudiums für Mitbrüder.
Die Umbauarbeiten haben im August begonnen. Sie sind nicht ganz einfach. Die angebaute Kirche und das Haus aus dem Jahre 1908 stehen zum Teil unter Denkmalschutz und bedürfen besonderer Beachtung. Grundmauern müssen trocken gelegt und schadhafte Balken ausgewechselt werden. Übrigens: Unter den Bauarbeitern sind ein paar ehemalige Bewohner des „Afrika-Hauses“. Sie haben ihre ersten Jahre in Österreich hier verbracht.
reb