Ein Spendenaufruf vom April 2017 für den Südsudan fand ein großes Echo. Sehr vielen Menschen konnte und kann damit geholfen werden. Hier eine Zwischenbilanz:
Etwas mehr als eine halbe Million Euro sind bis Ende September auf den Aufruf vom Juli 2017 in der Missionsprokura eingegangen. Sie werden nach und nach in den Südsudan überwiesen.
Die Mittelspersonen dort sind auf Seite der Comboni-Missionare vor allem Bruder Erich Fischnaller und Bruder Bernhard Hengl. Bruder Bernhard fährt von der Hauptstadt Juba aus in die schwer zugänglichen Gebiete, die oft von den NGO (Nichtregierungsorganisationen) nicht versorgt werden. Die Situation im Südsudan erschwert darüber hinaus die Beschaffung von Lebensmitteln.
Bruder Erich Fischnaller
Bruder Erich musste schon vor Monaten aus Lomin im Südsudan nach Uganda fliehen. Von dort aus versorgt er verschiedene Flüchtlingslager mit Zehntausenden von Personen auf der südsudanesischen Seite der Grenze.
Ein weiterer Teil der Spenden ist an Bischof Daniel Adwok für die Flüchtlingslager im Nordsudan gegangen. Er stammt aus dem Volk der Schilluk und ist Bischof in Kosti im Nordsudan. Auch dorthin sind viele Südsudanesen geflohen. Die Schilluk sind übrigens das Volk, unter dem als erste Missionare noch vor dem Ersten Weltkrieg die Patres Isidor Stang und Jakob Lehr, die Gründer von Josefstal, sowie Pater Wilhelm Banholzer aus Rottweil tätig waren. Heute, hundert Jahre später, ist ein Schilluk Bischof.
Dringend Hilfe braucht auch der Bischof von Wau im Südsudan. Dort hatte die Welthungerhilfe, das „World-Food-Programme“ (WFP), die Hilfe organisiert. Als aber vier von ihren einheimischen Mitarbeitern ums Leben kamen, stellte sie die Hilfe ein. Seitdem leben tausende Flüchtlinge auf dem Gelände der Kathedrale und brauchen etwas zu essen.
Die derzeitige katastrophale Situation im Südsudan beruht vor allem auf zwei Ursachen: Zum einen eine große Dürre in weiten Teilen Ostafrikas. Diese wäre allerdings im ansonsten regenreichen Südsudan nicht so schlimm.
Der Bürgerkrieg
Schlimmer ist der Bürgerkrieg. Der macht eine geregelte Feldarbeit unmöglich und treibt viele Menschen in die Flucht. Vielen Menschen geht es vor allem darum, dass ihre Kinder in Sicherheit sind. Wenn es darauf ankommt, lassen sie lieber ihre Felder im Stich als ihre Kinder.
Die Missionsprokura in Ellwangen hat ständig Kontakt zu den Mitbrüdern vor Ort und überweist die Spenden in Raten, aber bis auf den letzten Euro, damit sie dort eingesetzt werden, wo sie im Augenblick am notwendigsten sind.
reb