Nach seiner Priesterweihe in Brixen 2020 trat Pater Stefano Trevisan im Juni 2021 seinen ersten Einsatz im Südsudan an. Dort arbeitet er in der Diözese Rumbek in der Pfarrei St. Josephine Bakhita in Mapuordit. Er berichtet:

Die katholische Diözese Rumbek ist eine der sieben katholischen Diözesen in der Republik Südsudan. Auf einer Fläche von etwa 60000 Quadratkilometern leben 1,6 Millionen Menschen, von denen etwa 180000 katholisch sind. Es wurde 1955 als Apostolisches Vikariat errichtet und 1974 zur Diözese erhoben. Die Diözese Rumbek hat 16 Missionspfarreien und etwa 150 Kapellen.
Die Mission Mapuordit liegt 75 km von Rumbek entfernt und wurde 1993 von dem Comboni-Missionar Pater Giuseppe Pellerino gegründet. Zweitausend Menschen gehören zur Pfarrei St. Josephine Bakhita, wo ich arbeite, zu der zehn Kapellen und 20 Katechisten gehören. Die Pastoralarbeit wird mit Hilfe der Katechisten ausgeübt.
Mapuordit liegt in einem Dinka-Gebiet. Die Dinka sind die größte ethnische Gruppe im Südsudan. Als Hirtenvölker richten sie ihr Leben (Beziehungen, Bräuche, Handel, Religion, Wirtschaft usw.) nach dem Viehbestand aus, hauptsächlich nach Kühen und Stieren. Sie züchten auch Ziegen und Schafe. In geringem Umfang sind sie auch Landwirte und bauen Sorghum, Mais, Erdnüsse und Sesam an.

Die Vorbereitung auf die Erstkommunion gehört auch zu P. Stefano Trevisans Aufgaben.

Herzliches Willkommen
Bei meiner Ankufnt am 15. Juni 2021 wurde ich mit fröhlichen Liedern und Tänzen begrüßt. Die Menschen waren sehr froh, einen neuen Missionar willkommen zu heißen, vor allem die jungen Leute, die in unserer Kirche die Mehrheit bilden. Das Erlernen der Landessprache ist eine der wichtigsten Aufgaben des Missionars, und so begann ich mit Hilfe eines Katechisten sofort, die Dinka-Sprache zu lernen.
Viehdiebstahl und Stammeskonflikte sind zentrale Probleme. Immer sind Jugendliche aktiv an den Konflikten beteiligt. Aus diesem Grund sind Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen in der gesamten Pfarrei wichtig, um zu einer friedlichen Lösung von Konflikten beizutragen und eine Kultur des Friedens zu schaffen, insbesondere unter jungen Menschen.
Wenn junge Menschen nicht in der Lage sind, die Vorteile eines friedlichen Umgangs mit Konflikten zu erkennen, kann kein breiter angelegtes Programm erfolgreich durchgeführt werden. Je mehr wir junge Menschen über Alternativen zu gewaltsamen Konflikten aufklären können, desto größer sind die Chancen für den Südsudan, eine Nation zu werden, die Frieden schafft als Basis für eine Weiterentwicklung des Südsudan.
Unsere Aktivitäten in der Pfarrei bieten den Jugendlichen von Mapuordit einen gut angenommenen Treffpunkt, einen Ort, an dem sie sich treffen und Ideen und Ressourcen für die Gestaltung einer christlichen Kultur des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung austauschen können – eine Alternative zum Markt und zur Bar.
Viele Aufgaben warten auf mich. Begleiten Sie mich mit Ihrem Gebet, damit ich helfen kann, den Traum des heiligen Daniel Comboni, Afrika mit Afrika zu retten, zu verwirklichen.

Herzliche Grüße aus Mapuordit,
Stefano Trevisan