“Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war” Lk 2,7. 

Maria versteht es, mit ein paar ärmlichen Windeln und einer Fülle zärtlicher Liebe einen Tierstall in das Haus Jesu zu verwandeln. Sie ist die Magd des Vaters, die in Lobpreis ausbricht (EG 286).

Liebe Mitbrüder,

Wir begrüßen Euch alle ganz herzlich. Wir fühlen uns mit der ganzen Kirche verbunden, die sich in diesen Tagen auf die Feier des heiligen Weihnachts-festes, der Menschwerdung des Sohnes Gottes vorbereitet.

Die Liturgie der Adventszeit zeigt auf Maria, Josef, die Propheten, Johannes den Täufer, die Anawim hin. Diese haben auf das Gebet des israelitischen Volkes vertraut: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen“ (Jes 45,8) und der Messias ist uns geschenkt worden.

Die Kirchenväter erinnern uns daran, dass Gott unsere menschliche Natur angenommen hat, damit wir wie ER werden können. Dieser wunderbare Austausch wird zum Anlass ewiger Dankbarkeit und spornt uns an, Gott allen Menschen zu verkünden.

Das Jubiläum des 150. Jahrtages der Gründung unseres Instituts geht nun zu Ende. Wir wollen weiterhin voll und ganz zu unserem missionarischen Engagement an den Rändern der Welt stehen, unsere Weihe erneuern und unsere Einsätze neuausrichten. Wir wollen ver-suchen, vom Wirken des menschgewordenen Sohnes Gottes in unserem Leben Zeugnis abzulegen. Denn wir sind überzeugt, dass das auch die Menschen zum Glück führt, denen wir auf unserem Weg und bei der Erfüllung unserer täglichen Aufgaben begegnen.

Wir sind aufgerufen, uns immer mehr dem Wirken seiner Gnade zu öffnen und unser Herz in eine Grotte verwandeln zu lassen, in der das fleischgewordene Wort wohnen und sich durch unsere Gedanken, Worte und Taten offenbaren kann. Das ist der wahre Reichtum, den wir als Weihnachtsgeschenk empfangen dürfen, um es dann besonders mit den Kleinen, den Bedürf-tigen, den Ausgegrenzten und den Verlassensten zu teilen, die unsere Gesellschaft meist nicht beachtet.

Das Generalkapitel 2015 hat uns daran erinnert, dass wir berufen sind, frohe Verkünder des Evangeliums und Zeugen Gottes zu sein, der sich unter uns offenbart.

Komm, Herr Jesus, Maranathà! Frohe Weihnachten 2017.
Der Generalrat