Warum unterhalten die Comboni-Missionare im Norden Ugandas eine eigene Radiostation?

Gerade hier, in einer der ärmeren Regionen des Landes, mit einer mehr als bedürftigen Infrastruktur (Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung, Elektrizität, Straßen usw.)?

10 Mio Menschen werden erreicht

Welchen Beitrag kann eine Radiostation da überhaupt leisten? Man muss die örtlichen Verhältnisse kennen, die solche Bedenken durchaus zulassen würden. Aber gerade wegen der ärmlichen Verhältnisse und der Abgeschiedenheit der Region hat sich der verantwortliche Comboni-Missionar Pater Tonino Pasolini damals im Jahre 2001 für die Gründung der Station entschieden. Seine langjährige Afrika-Erfahrung und die Zukunft gaben ihm Recht. Der Sender erreicht heute mehr als 10 Millionen Menschen; auch in den entlegensten Gebieten Nord Ugandas.

Bildung und Aufklärung

Auch bei fehlender Elektrizität können diese Menschen täglich mit ihren batteriegeladenen kleinen Radios die Sendungen verfolgen. Im letzten Jahr brach in der Region Arua die Cholera aus. Täglich berichtete Radio Pacis, wie man dieser Krankheit am besten begegnet und wie sie verhindert werden kann. Entsprechend konnte die Epidemie nach kurzer Zeit gestoppt werden. Was die allgemeine Berichterstattung betrifft, machte sich Radio Pacis die Worte Jesu zu Eigen: „Alles was man im Dunkel redet, wird am hellen Tag gehört werden, und was man hinter verschlossenen Türen flüstert, wird auf den Dächern verkündet werden“ (Lk 12,3). „Wir wollen“, so P. Tonino, „dass Radio Pacis sich unverhüllt und unermüdlich für Wahrheit, Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit einsetzt und die Zuhörer über die Grundrechte eines jeden Menschen aufklärt“. Dass dies nicht immer den Beifall der Mächtigen findet, erklärt sich von selbst.

Neben der religiösen Sendezeit, lokale, nationale und internationale Politik, Unterhaltungsmusik, Diskussionen und vielem mehr, werden täglich lebensnahe Beiträge angeboten, wie Gesundheitsfragen, effektivere Landwirtschaft, allgemeine Aufklärungsarbeit in Englisch und in mehreren einheimischen Sprachen. Radio Pacis ist oftmals die einzige Informationsquelle in der ganzen Region.