Zum 26. Mal pilgerte die „action spurensuche“ von Eichstätt nach Ellwangen. Pater Philipp Jeningen ist in Eichstätt geboren und an seinem Wirkungsort in Ellwangen begraben.

Das hat den damaligen Pfarrer Patriz Hauser und eine Gruppe Jugendlicher inspiriert, diesen Weg auch selber zu gehen und nicht zu fahren. Fünf Tage brauchten sie für die 120 Kilometer. Inzwischen ist diese Wallfahrt zu einer Tradition geworden. Übernachtet wird in Turnhallen, Schulen und Gemeindehäusern. Dieses Jahr waren 28 Pilger  vom 23. bis 27. August auf dem Weg.

Bald ist es geschafft: Die letzte Wegstrecke vom Schönenberg zur Basilika in Ellwangen

Der Gute Pater Philipp
Der Jesuitenpater Philipp Jeningen (1642 – 1704) wollte als Missionar eigentlich nach Indien. Sein großes Vorbild was der heilige Franz Xaver. Mehrmals bat er seinen Ordensoberen, ihn dorthin zu senden. Aber der antwortete ihm: „Dein Indien ist Ellwangen“. Es war die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648), als das zivile und religiöse Leben in Deutschland total aus dem Lot geraten war. Es war eine Situation, vergleichbar mit dem, was wir heute von zerfallenden Staaten wie Syrien, dem Irak oder Libyen lesen. Als der Krieg mit dem Frieden von Münster und Osnabrück 1648 zu Ende ging waren ganze Dörfer ausgestorben, das Land und die Seelen verwüstet. Philipp war damals sechs Jahre alt. Er war noch Augenzeuge der Verwüstungen. Nur langsam kam das zivile und auch das religiöse Leben wieder in Gang, kam wieder Ordnung ins Zusammenleben. Pater Philipp zog in der Umgebung von Ellwangen von Dorf zu Dorf, predigte, machte den Menschen Mut und redete ihnen auch ins Gewissen. Er förderte die Wallfahrt auf den Schönenberg, regte den Bau der schönen Wallfahrtskirche an. Seine Tätigkeit war so nachhaltig, dass die Erinnerung an den „Guten Pater Philipp“ und seine Verehrung auch heute, mehr als 300 Jahre nach seinem Tod, lebendig ist.

Bald selig gesprochen?
Die meisten deutschsprachigen Comboni-Missionare kennen Pater Philipp aus der Zeit ihrer Ausbildung. Er hat sie inspiriert, ist manchen von ihnen zum Vorbild geworden. Die Situation, in der heute manche Missionare zu tun haben, etwa im Südsudan, ist nicht ganz unähnlich der damaligen Zeit.
Seit Jahren beten die Ellwanger um die Seligsprechung von Pater Philipp. Er ist eine der Personen, die auch heute noch Vorbild sein können.

reb