Unserem Mitbruder Pater Josef „José“ Schmidpeter wurde gestern, 27.09.2016, in Stuttgart das „Bundesverdienstkreuz am Bande“ verliehen. Im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck überreichte Peter Hauk (CDU), Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, diese Auszeichnung an Pater Josef Schmidpeter.

In der Laudatio von Minister Hauk wurde der Grund für die Auszeichnung offensichtlich: der über die Jahre hinweg stetige und großartige Einsatz von Pater Schmidpeter für die Menschen, besonders für die Kranken und Armen. Peter Hauk würdigte das segenreiche Wirken des 80jährigen Comboni-Missionars – vor allem sein Bemühen um die zwei medizinischen Zentren in Arequipa und um die als jüngste dazugekommene Gesundheitsstation in Lima, der Hauptstadt von Peru.

Von ganz bescheidenen Anfängen ausgehend entstand unter der Regie von P. José eine Wasserversorgung in Arequipa. In dieser Großstadt im Süden von Peru konnte er auch ein Seniorenheim für alte und mittellose Menschen einrichten, die dort in Würde alt werden dürfen.

Schließlich galt sein Engagement einer kleineren Gesundheitsstation und vor allem der großen „Policlínico“, oder auf Deutsch dem „Ärztehaus“, in Arequipa. Dort werden täglich bis zu 2.200 Patienten behandelt. Auch die Armen können sich dort ärztlich versorgen lassen.

„Schon immer ist der Mensch das Zentrum Ihrer Arbeit gewesen“, stellte Hauk fest. Der aus Heideck-Laibstadt (Mittelfranken) stammende Comboni-Missionar sei ein Brückenbauer zwischen Menschen und Kulturen. Er stelle ein Vorbild für unsere Gesellschaft dar. Menschen wie Pater Schmidpeter seien wichtig, da sie uns daran erinnerten, dass die Menschen hier zu Lande im Wohlstand leben.

Personen wie er bräuchten unsere Wohlstandsgesellschaft zum Teilen mit den Bedürftigen.

Eloisa Tupia Salazár, die Generalverwalterin des großen Ärztehauses in Arequipa, konnte an der Feier teilnehmen. In ihrer kurzen Ansprache umschrieb sie Pater Schmidpeter als einen außergewöhnlichen Menschen, der sich mit Leib und Seele den Ärmsten und Kranken verschrieben habe.

Pater Schmidpeter war das erste Mal von 1980 bis 1992 im missionarischen Einsatz in Peru. Nach weiteren 17 Jahren in Deutschland arbeitet Pater José erneut seit 2009 in Arequipa/Peru. In seiner Dankesrede betonte er, dass es ihm im Lauf seiner Zeit in Peru immer klarer geworden war: „José, kümmere dich um die Kranken!“ Er verstand diese herangereifte Einsicht als den Ruf Gottes für sein Tun. Deshalb habe er sich auch noch der kleineren Gesundheitsstation in Lima angenommen. Wenn es mal gar zu schwierig würde, blicke er aufs Kreuz, um von dort Mut, Kraft und Hoffnung zu erfahren, erzählt er.

Pater Schmidpeter bedankte sich für die große Unterstützung aus Deutschland – unter anderem auch durch die Kolpingsfamilien Abtsgmünd und Ellwangen. Ohne sie und ohne ihr „Teilen“ hätte kein 10-stöckiges Policlínico gebaut und so manches moderne Gerät auch nicht erstanden werden können.

Wie groß sein Engagement hierzulande geschätzt wird, zeigte sich allein durch die vielen Mitfeiernden und „Helfer“: Angefangen von Minister Peter Hauk über den früheren Landrat im Ostalbkreis und Staatssekretär, Gustav Wabro, und den jetzigen Landrat, Klaus Pavel, den Oberbürgermeister von Ellwangen, Karl Hilsenbek, den Landtagsabgeordneten, Winfrief Mack MdL für den Wahlkreis Aalen (im Ostalbkreis), Professor emeritus Dr. med. Bernd Ultsch, den Domdekan in Eichstätt, Willibald Harrer, der aus der Heimat von Pater Schmidpeter stammt, sowie viele andere – zum Teil aus den Kolpingsfamilien in Abtsgmünd und Ellwangen sowie viele mit Pater Josef befreundete Personen.

Anton Schneider