Liebe Freunde und Freundinnen,

Danke für eure grosszügige Unterstützung. Eure Hilfe kam sofort an und wurde als ein Zeichen der Hoffnung in schweren Zeiten gesetzt. Die Naturkatastrophe liegt hinter uns. Der versprochene Wiederaufbau des Landes hat noch nicht begonnen. Die Folgen der Überschwemmungen sind aber klar erkennbar: Wassermangel, nicht funktionierendes Abwassersystem, zerstörte Strassen und Brücken, ruinierte Landwirtschaft, das Schul- und Gesundheitssytem ist durcheinander. Doch gab es und gibt es so viele positive Seiten, wie der Zusammenhalt, die Solidarität und die Kreativität der Menschen, die mit dem Wiederaufbau begonnen haben ohne auf die Behörde zu warten. In dieser schweren Zeit versuchte jeder jedem zu helfen, weil man davon ausging, dass der Andere es nötiger hätte. Ich kann mich an einen Tag erinnern, an dem es kein Wasser gab und eine alte Frau auf der Suche nach Wasser war. Als sie nach langem Suchen eine Flasche Wasser fand, sagte ich ihr: “Endlich haben Sie ein Wasser gefunden. Trinken Sie langsam, damit Sie für die kommenden Tage etwas zu trinken haben!” Sie jedoch antwortete mir: “Es ist nicht für mich, denn ich möchte auch etwas spenden.” Diese kleine Geschichte zeigt die grosse Solidarität, die auf nationaler Ebene zu spüren war. Und auf dieser Basis kann man das Land wieder aufbauen.

Danke, weil durch eure Hilfe unsere Pfarrei weiter helfen kann. Es gab Orte, wo die Menschen uns sagten, dass die Hilfe unserer Pfarrei überhaupt die Einzige gewesen wäre, die sie bekommen hätten. Das Thema ist in den Medien kaum mehr präsent. Die Hilfsinitiativen haben aufgehört, doch die Not der Menschen und die Konsequenzen dieser Naturkatastrophe sind spürbar. Wir werden bis Ende des Jahres weiter helfen. Nächte Woche fährt der nächste LKW mit Lebensmitteln, Matratzen, Decken, Rollstühlen, Medikamenten, usw. Wir dürfen die Menschen in Not nicht verlassen.

Vergelts Gott!
Juan