Ausbildung zum Comboni-Missionar

Mensch sein heißt, sich beständig weiterzuentwickeln

Ausbildung und Weiterbildung haben für uns Comboni-Missionare eine große Bedeutung: Mensch sein bedeutet, jeden Tag etwas Neues zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Daran orientiert sich auch unsere Aus- und Weiterbildung.

Verlauf – 3 Phasen der Ausbildung

Postulat

Voraussetzung: Voraussetzung für die Zulassung zum Postulat ist die Bereitschaft, die Motivation deiner Berufung innerhalb der Kongregation zu prüfen.

Inhalt und Ziel: Das Postulat soll dir genügend Zeit geben, unsere Ordensgemeinschaft, dich selbst und deine Motive für einen Beitritt besser kennenzulernen. Wir sind davon überzeugt: erst wenn du eine gewisse menschliche und geistige Reife erlangt hast, kannst du dich verantwortungsvoll und frei für oder gegen einen Eintritt ins Noviziat entscheiden. Wir unterstützen dich dabei.

Dauer: Der Provinzobere und sein Rat legen die Dauer des Postulats je nach der persönlichen Situation des Kandidaten fest. Meistens dauert das Postulat nicht länger als zwei Jahre.

Noviziat

Voraussetzung: Das Noviziat bildet die erste grundlegende Erfahrung mit der Lebensweise der Comboni-Missionare. Über die Zulassung zum Noviziat entscheiden der Provinzobere und sein Rat.

Inhalt und Ziel: Ziel des Noviziats ist es, dass du dich näher mit Gott und seinem Wirken sowie deiner Berufung beschäftigst. Auch lebst du in einer internationalen Gemeinschaft und lernst das Leben als Comboni-Missionar noch besser kennen. Während des Noviziates wechseln sich für dich Zeiten der Besinnung, des Gebets, der körperlichen Arbeit und des angemessenen Studiums mit Zeiten pastoraler Einsätze und gemeinschaftlicher Erfahrungen ab.

Dauer: Zum Noviziat gehören als wesentliche Bestandteile das kanonische Jahr von 12 Monaten, welches du in der Kommunität des Noviziates machst sowie eine weitere einführende Zeit von mindestens 7 Monaten, in denen du ein apostolisches Praktikum und eine Gemeinschaftserfahrung außerhalb der Hausgemeinschaft des Noviziates machst.

Am Ende des Noviziats kannst du den Wunsch für ein Scholastikat (für die Ausbildung zum Priester) oder für ein internationales Brüderzentrum (für die Ausbildung zum Bruder) äußern.

Jahre der zeitlichen Gelübde

Voraussetzung: Du wirst Mitglied der Kongregation durch das Ablegen der zeitlichen Profess. Diese beinhaltet die Gelübde der Ehelosigkeit, des Gehorsams und der Armut. Um die zeitliche Profess ablegen zu können, musst Du mindestens 21 Jahre alt sein und über eine normale körperliche und geistige Gesundheit verfügen.

Inhalt und Ziel: Je nachdem, ob du als Priester oder Bruder ausgebildet werden möchtest, verbringst du die Jahre der zeitlichen Profess im internationalen Scholastikat oder im internationalen Brüderzentrum. Die Zeit nutzt du, um dich theoretische und praktisch auf die Missionsarbeit und die Gegebenheiten in den Ortskirchen vorzubereiten. Besonders wichtig ist uns neben der geistigen Vertiefung in die Botschaft Jesu, dass du Erfahrungen mit anderen Kulturen sammelst und diese bejahen kannst. Die Ausbildung schließt du mit einem akademischen Grad oder einem fachlichen Diplom ab.

Dauer: Die zeitliche Profess umfasst wenigstens einen Zeitraum von drei und höchstens von sechs Jahren, wobei Du die Gelübde jährlich erneuerst.

Ewige Profess

Um zur ewigen Profess zugelassen zu werden, musst du bewiesen haben, dass du mit Ernst und Entschiedenheit innerhalb der Kongregation leben kannst. Der ewigen Profess geht eine angemessene Zeit intensiver geistlicher Vorbereitung voraus. Mit der Ablegung der ewigen Profess ist deine Ausbildung abgeschlossen.

Weiterbildung

Damit du deiner Berufung treu bleibst und den Herausforderungen neuer Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft gewachsen bist, besteht die Notwendigkeit, dass du dich immer wieder in theologischen, kulturellen und gesellschaftlichen Themen weiterbildest. Nur, wenn du die Lebenswirklichkeit der Menschen verstehst und selbst fest im Glauben stehst, kannst du als Missionar wirksam sein.

Angebote zur Weiterbildung und Selbstreflexion gibt es auf allen Ebenen: in den Hausgemeinschaften, der Provinz und international.

Für Interessierte

Eintrittsvoraussetzungen: Kurz und knapp: Katholisch, männlich, unverheiratet, Abitur bzw. eine abgeschlossene Berufsausbildung. Zwar gibt es keine direkte Altersgrenze, doch ab 35-40 Jahren wird es schwierig, da man dann das komplette, bereits etablierte Leben aufgeben muss und nochmal komplett neu beginnen muss. Ordensmann zu sein geht weit über einen Kompetenzerwerb hinaus: es ändert die ganze Lebensform.

Aufnahmeschritte: Der erste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit dem Team Berufungspastoral. Es hilft während persönlicher Treffen bei der Klärung der persönlichen Motivation und dem Kennenlernen des Ordens.

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